T-Shirt-Apps für alle?

Projekt simpleSkin will intelligente Stoffe alltagsfähig machen

Eine App, die ein Signal von eurem Shirt empfängt und meldet, wenn ihr krumm und schief dasitzt? Die Alarm schlägt, weil ihr Schweißflecken unter den Armen habt? Oder Latschen, die Meldung machen, dass ihr kurz davor seid, wegen Überanstrengung aus selbigen zu kippen? Klingt das für euch nach Zukunftsmusik? Nein, tatsächlich gibt es derartige intelligente Kleidung schon länger, allerdings ist die Produktion intelligenter Kleidung und ihre Verknüpfung mit entsprechenden Anwendungen noch recht kompliziert und aufwändig. Ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH mit dem vielsagenden Namen SimpleSkin soll das nun ändern.

„In SimpleSkin wollen wir generische intelligente Stoffe produzieren, die von einer Fülle von Programmen verwendet werden können und somit die Kostenvorteile großvolumiger Produktion ermöglichen. Aus diesen Stoffen können dann Kleidungsstücke hergestellt werden, die in hinsichtlich Produktion, Eigenschaften, Aussehen und Preis nicht mehr von heutiger Standard-Kleidung zu unterschieden sind. Die konkrete Funktionalität der Sensoren wird durch eine unabhängige, vom Textil und Kleidungsstück hergestellte Steuerelektronik in Zusammenarbeit mit einer anwendungsspezifischen Software auf einem Mobilgerät realisiert“, so Prof. Paul Lukowicz, Leiter des Forschungsbereichs Erweiterte Realität am DFKI.

Die ForscherInnen erhoffen sich, dass sich diese funktionale Kleidung dann als Standard etablieren könnte und dass das bekannte App-Konzept auf die Keldiung übertragen werden könnte. Ein neuer Marktzweig könnte entstehen: für intelligente Kleidungsstücke und Anwendungen, die sie auswerten.

*Verräterische Shirts*
So lange die Auswertung der Kleidungsstücke dann auch dem/der TrägerIn überlassen bleibt, soll uns die Verbreitung intelligenter Kleidung und entsprechender textiler Apps (vielleicht Tapps?) mehr als recht sein. Weniger schön wäre es allerdings, wenn Außenstehende künftig schon am Shirt auslesen könnten, was man konsumiert hat, ob man gestresst ist, Angstschweiß absondert oder den ganzen Tag krumm dagestanden hat. Datenschutzaspekte sollten die ForscherInnen in ihrem Projekt also unbedingt miteinbeziehen.

Was sollte dein T-Shirt können?

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 3. Juli 2013