Sweeter than Fame

Autorin: Kylie Scott
Übersetzt von Anika Klüver

Nach einem traumatischen Erlebnis hat Ani die Großstadt hinter sich gelassen und lebt seitdem in einer verschlafenen Kleinstadt, in der jeder jeden kennt. Dort genießt sie das wöchentliche Pubquiz, die familiäre Gemeinschaft und ihr eigenes kleines Zuhause, eine bescheidene Blockhütte. Doch ihre kleine, feine Welt gerät in Aufruhr, als nebenan in einer Nacht- und Nebelaktion ein geheimnisvoller neuer Nachbar einzieht.

Schnell spricht sich herum, dass es sich dabei um einen berühmten Musiker handelt, der sich nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau vor ein paar Jahren zur Ruhe gesetzt hat und nun das Blitzlicht meidet. Scheinbar ist Anis Zufluchtsort auch das Versteck seiner Wahl. Auch wenn Ani es sich nicht eingestehen will, sie ist vernarrt in Garrett, ihren neuen Nachbar: Als er noch regelmäßig auf der Bühne stand hat sie ihn angehimmelt, und nie wirklich aufgehört, für ihn zu schwärmen. Doch ihr Stolz erlaubt es ihr nicht, ihn das spüren zu lassen – und so bemüht sie sich cool zu bleiben, auch als die beiden sich besser kennenlernen und näherkommen. Ani lernt einen Menschen kennen, der viel mehr ist als das, was die Medien und die Klatschpresse über ihn berichtet haben. Doch ist Garrett nach dem Verlust seiner großen Liebe wirklich bereit für ein neues Kapitel?

Kylie Scott hat in „Sweeter than fame” den Traum eines jeden Teenies niedergeschrieben: Der große Star zieht nach nebenan, gezeichnet vom Leben, und hat plötzlich nur noch Augen für das unscheinbare Fan-Girl. Leider ist das ganze genauso klischeehaft, wie es sich anhört. Ich hatte gehofft, dass Scott der Story eine gewisse Magie oder Eleganz verpassen kann. Stattdessen ist das ganze plump und eher dürftig übersetzt. Die Geschichte setzt neue Standards für die Bedeutung des Wortes „vorhersehbar“.

Ein paar explizite Szenen, die sich vor allem an eine erwachsene Leserschaft richten, können die Story leider auch nicht retten. Die verschiedenen Themen und Motive, die die Autorin einbringt, scheinen nur durch einen seidenen Faden miteinander verbunden zu sein, und vermögen es kaum, eine kohärente Geschichte zu bilden. Mein einziger Lichtblick beim Lesen war das Lebensgefühl in einer Kleinstadt, in der man zusammenhält und zusammengehört. Dieses zieht sich zumindest in großen Teilen der Geschichte wie ein roter Faden durch die Handlung. Leider gelingt es der Autorin nicht, dieses Element gründlich mit den anderen Handlungssträngen zu verweben, um die Erzählung insgesamt aufzuwerten.

Insgesamt kann ich „Sweeter than fame“ leider nicht weiterempfehlen – es gibt so viele schöne und bezaubernde Liebesgeschichten die alle Arten von Charakteren, Settings und Herausforderungen abdecken, diesen Faccettenreichtum konnte „Sweeter than fame“ meiner Meinung nach nicht erweitern.

*Erschienen bei LYX*

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Autorin / Autor: lacrima - Stand: 12. Dezember 2022