Streben nach dem idealen Ich

Studie: Warum Computerspiele uns so viel Spaß machen

Weltweit verbringen Menschen jede Woche unzählige Stunden vor dem Computer, um zu zocken. Was aber ist der Grund für diese kaum zu bändigende Freude am Spiel? Die meisten Studien, die sich mit Computerspielen beschäftigen, behandeln überwiegend negative Aspkete der Computerspielbesessenheit und der Folgen, die durch stundelanges Rumhängen vor dem Computer entstehen.
Warum aber soviele der Lust am Spielen anheim fallen, wollte Andy Przybylski von der University of Essex untersuchen. Inspiriert von seinen eigenen (Rollen-)Spielen als Kind verfolgte er in seiner Untersuchung die Idee, dass Menschen fasziniert von Computerspielen sind, weil sie dort in Rollen schlüpfen können, die ihrem idealen Selbstbild entsprechen.

Przybylski und sein Team analysierten das Spielverhalten und die Selbsteinschätzung von mehreren Hundert Computerspielern, die alle möglichen Spiele von Sims bis World of Warcraft spielten.

Die ForscherInnen fanden heraus, dass das Schlüpfen in die Rolle eines/einer Computerspielheldens keineswegs eine Flucht von der Realität darstellen muss. Die SpielerInnen versuchen vielmehr, in der gewählten Figur ihrem eigenen Idealbild näher zu kommen. Und indem sie dieses bessere Ich im Spiel verkörpern können, fühlen sie sich nach dem Spiel auch besser und sind sich selbst gegenüber weniger negativ eingestellt.

Je besser in einer Computerspielfigur das eigene Idealbild verkörpert sei, desto mehr Freude habe der/die SpielerIn auch an dem Spiel.

Przybylski empfand die Erkenntnis ermutigend, dass Rollenspieler offenbar nicht vor sich selbst flüchten, sondern durch das Spiel einem idealeren Ich entgegenstreben.

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 4. August 2011