Spencers Taxonomie der Liebe

Autorin: Rachael Allen
Übersetzerin: Bernadette Ott

Spencers Taxonomie der Liebe von Rachael Allen ist meiner Meinung nach ein sehr interessanter Roman. Ich habe erwartet, dass es sich hierbei um eine typische 'High School Love Story' handelt, aber das ist es eher weniger. Im Gegenteil, die meiste Zeit wird aus den Sommerferien der Hauptakteure Spencer und Hope erzählt.
Die Geschichte wird über Jahre hinweg erzählt. Zu Beginn zieht Hope in Spencers Nachbarhaus ein, und die beiden freunden sich an. Zu dem Zeitpunkt sind sie noch dreizehn Jahre alt. Während sie älter werden, erleben sie immer größere Höhen und Tiefen in ihrer Freundschaft. Für den Leser wird dabei allerdings immer wieder klar, dass die beiden sich eigentlich doch ziemlich gerne haben.
Aber auch in ihren jeweiligen Leben passieren einige - unter anderem - sehr unschöne Dinge, die die beiden sehr belasten.

Was Spencer so besonders macht, ist sein Tourette, ein Syndrom, das ihn zu einem Außenseiter macht. Aber auch bei diesem Syndrom wird über Jahre eine Entwicklung beschrieben. Man bekommt einen sehr interessanten Einblick in das Tourette-Syndrom, wie unterschiedlich die Leute auf Spencer reagieren, wenn sie einen seiner Ticks mitbekommen. Die meisten reagieren abweisend.

Eine der wenigen, denen diese Ticks egal sind, ist Hope. Von Anfang an geht sie gar nicht darauf ein, im Gegenteil, sie beschützt Spencer sogar.
Durch ihre Hilfe lernt Spencer auch, dass es gar nicht schlimm ist, anders zu sein und dass man gar nicht dazu gehören muss. Wenn ich den dreizehnjährigen Spencer mit dem neunzehnjährigen vergleiche, würde ich sagen, dass er sich wirklich sehr verändert hat.
Aber auch Hope verändert sich durch einen großen Schicksalsschlag.

Beide haben aber auch unabhängig voneinander mehr oder weniger mit Spencers älterem Bruder Dean zu kämpfen. Dean scheint der Mustersohn zu sein, der Spencer total in seinen Schatten stellt, aus dem er sich nebenbei auch noch heraus kämpfen möchte.

Das Buch wird auch besonders durch die Taxonomie, die Spencer zeichnet, um zum Beispiel Dinge, Menschen oder Situationen besser verstehen zu können. Bei Taxonomien werden grobe Informationen durch Gliedern immer genauer dargestellt, ähnlich wie bei einer Mind Map.

*Fazit*
Insgesamt ist es ein sehr interessantes Buch über die (zwischenmenschliche) Entwicklung zweier Menschen über mehrere Jahre hinweg, wobei man einiges lernen kann. Das Buch hat, wenn man Liebesromane mag, auf jeden Fall eine Chance verdient. Ich würde das Buch für ca. 12 - 15jährige Leser empfehlen, obwohl es ein paar nicht jugendfreie Kapitel gibt.

*Erschienen bei dtv*

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Autorin / Autor: Paula - Stand: 26. September 2019