Tara ist 16 Jahre und lebt in England. Als Zweijährige wurde sie adoptiert. Sie liebt ihre Adoptiveltern, spürt aber dennoch zunehmend eine Barriere zwischen sich und ihnen, denn sie ist schwarz und sie sind weiß.
Zusätzlich hat Tara seit einiger Zeit Albträume, die verstörend und unerklärlich sind. Als sie in einem Traum immer wieder einen Felsen sieht, fängt sie online an zu recherchieren und findet den Felsen real als den Olumo Felsen in Nigeria.

Gemeinsam mit ihrem Vater fliegt sie dorthin und entschließt sich, ein Auslandsjahr vor Ort zu machen. Sie beginnt in einem Internat. Schnell findet sie in Bisi eine gute Freundin, die ihr bei der Suche nach Antworten und bei der Lösung des Rätsels hilft.

Meine Meinung zum Buch

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und durch die verschiedenen Erzählstränge auch sehr abwechslungsreich. Es geht um die Freundschaft zwischen Tara und Bisi, das Leben im Internat, die Liebesgeschichte mit einem Jungen vom benachbarten Internat, das Leben in Nigeria heute und vor allem um die Geisterwelt, die Tara immer wieder heimsucht und durch die auch die Geschichte der Egba, der kriegerischen Überfälle und die Stellung der Missionare im 18. und 19. Jahrhundert erzählt wird.

Die Sprache ist einfach, das Kopfkino fällt leicht und man sieht die Internatsgruppe förmlich beim Mittagessen vor einem sitzen. Es ist schnell erzählt, lässt aber auch viel Raum für Mystik.

Das Buch ist toll übersetzt. Zum Glück hat dich der Verlag entschieden, den Originaltitel bei zu behalten, da er schon ein Hinweis auf die Vielschichtigkeit dieser Geschichte ist: Sister Spirit. Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch auch in Afrika spielt, weil es (noch) nicht so viele (Jugend-)Texte mit diesem Bezug auf Deutsch gibt.

Erschienen bei Karibu