Seoulmates - Always have and always will

Autorin: Susan Lee
ins Deutsche übersetzt von Anne-Sophie Ritscher

Hannah Cho und Jacob Kim waren von Kindesbeinen an die besten Freunde und absolut unzertrennlich. Sie lebten mit ihren Familien in San Diego und gaben einander als Kinder koreanischer Herkunft in den USA Halt. Doch dann ging Jacob nach Korea – und kam nicht wieder. Hannah blieb tief verletzt zurück und drei Jahre lang bestand kein Kontakt. Drei Jahre, in denen Jacob zum gefeierten K-Drama-Star avancierte, während Hannah sich schwertat, neue Freunde zu finden.

Als Jacob sich nun verletzt und deshalb eine Auszeit in San Diego nehmen soll, ist Hannah alles andere als begeistert darüber, dass er mit seiner Mutter und Schwester in das Haus ihrer Familie einzieht.
Sie will ihm nicht verzeihen, denn er hat sie im Stich gelassen – doch ihre Vorsätze geraten immer stärker ins Wanken, je mehr Zeit sie mit Jacob verbringt. Der hat allerdings Verpflichtungen in Korea und muss am Ende des Sommers wieder dahin zurück. Kann die Beziehung zwischen ihnen dennoch gekittet werden? Und was will Jacob wirklich?

„Seoulmates – Always have and always will“ war eigentlich ein Buch, auf das ich mich richtig gefreut habe. Ich liebe Korea und die koreanische Kultur inklusive koreanischem Essen, der Sprache, K-Dramas, K-Pop und, und, und. Umso enttäuschter war ich leider von dieser Geschichte. Der Schreibstil war okay, zumindest ansprechend genug, um recht zügig lesen zu können, aber manche Formulierungen waren sehr gewöhnungsbedürftig (zum Beispiel, dass die Luft erfüllt ist von Armen, die nach jemandem greifen. Okay.). Dass der Schreibstil keine Katastrophe war, ist im Grunde aber auch das einzig Positive, das ich über das Buch zu sagen habe. Es war voller Klischees, vorhersehbar, die Charaktere hatten überhaupt keine Tiefe, die Handlung war teilweise super unlogisch und von den Konversationen will ich gar nicht erst anfangen. Es bricht mir ein bisschen das Herz, weil ich das Buch wirklich mögen wollte, aber ich habe irgendwann zu zählen aufgehört, wie oft ich beim Lesen die Augen verdrehen musste. Vor allem Hannah war in ihren Handlungen und Aussagen so unglaublich sprunghaft, dass ich immer noch nicht weiß, was für eine Art Person sie eigentlich genau ist. Mir war sie deshalb auch überhaupt nicht sympathisch. Jacob … tja, den fand ich auch ziemlich blass. Manche Gespräche wirkten für mich wie bloße Lückenfüller, die rein gar nichts für den Plot getan haben und bei denen sich ein Gedanke in meinem Kopf beständig wiederholt hat: Hä?!

Es gab Konflikte, die völlig an den Haaren herbeigezogen waren und durch ein bisschen vernünftigen Austausch sofort hätten aus der Welt geschafft werden können. Dass in der Konstellation, in der Hannah und Jacob miteinander verbunden waren, Unsicherheiten entstehen können, kann ich verstehen, allerdings waren sie für meine Begriffe wegen genau der falschen Dinge unsicher. Das Buch behandelt am Rande auch wirklich wichtige Themen wie Rassismus und die ungesunde Fixiertheit mancher Menschen auf Korea, aber das kam meines Erachtens alles zu kurz. Ich könnte jetzt noch ewig so weitermachen, aber das lasse ich bleiben.
Es tut mir wirklich leid, aber da habe ich ehrlich schon sehr viel gelungenere Friends-to-Lovers-Geschichten gelesen.


Erschienen bei LYX

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Autorin / Autor: Sarah H. - Stand: 5. Dezember 2023