Schweig still, süßer Mund

Autorin: Janet Clark
Interpreten: Lisa Hagmeister, Katja Danowski, Florens Schmidt

Hörspiel-Cover Schweig still, süßer Mund

„Schweig still, süßer Mund“ ist ein Hörbuchthriller von Janet Clark und gesprochen von insgesamt drei Personen: Lisa Hagmeister, Katja Danowski und Florens Schmidt. Fünf Stunden und zwanzig Minuten gruseln, auf 4 CDs.

Jana macht gerade ihr Abitur, als plötzlich ihre beste Freundin Ella spurlos verschwindet. Keiner weiß, wo Ella sein könnte, aber weil sie bereits volljährig ist, will die Polizei nicht vorschnell in dem Fall ermitteln. Während fast alle ihre Freunde meinen, Ella hätte sich mal eine Auszeit genommen, macht sich Jana ernsthaft Sorgen. Sie will nicht glauben, dass ihre Freundin einfach so abhaut, mitten im Abi, vor ihrer Theaterpremiere. Also beginnt sie selber zu recherchieren und versucht herauszufinden, wo Ella kurz vor ihrem Verschwinden war und vor allem, mit wem. Dabei erfährt sie Dinge über ihre beste Freundin, die sie schockieren und auch verletzen. Desto mehr sie erfährt, desto mehr nimmt der Fall Ella seine Wendung und desto mehr muss sie sich auch eingestehen, dass sie keine Ahnung von dem wahren Leben ihrer vermeintlichen Freundin hatte. Mit ihrer Schwester Miriam und dem guten Freund Fabian, forscht Jana aktiv in ihrer Stadt und bringt sich dabei selber immer mehr in Gefahr, denn der Täter ist näher als sie glaubt und kann nicht zulassen, dass sie ihm auf die Schliche kommt.

Ich habe diese Geschichte abends im Bett gehört, was einerseits gemütlich, aber auch ein wenig gruselig war. Anfangs ist ein bisschen mehr Konzentration gefordert, weil man sich verschiedene Namen und auch Zusammenhänge verschiedener Personen merken muss, die alle eine andere Verbindung zu Ella haben. Deshalb bietet es sich auf jeden Fall an, das Hörbuch mehrmals zu hören, weil man sicher hier und da ein Detail verpasst hat. Auf den weiteren CDs kommen dann nicht mehr so viele Personen hinzu und man kann sich entspannter berieseln lassen, wenn man einmal die Zusammenhänge verstanden hat. Man kann sich gut in Jana und ihre Sorgen, Ängste und auch hilflosen Gefühle hineinversetzen. Die Geschichte wird fast ausschließlich aus ihrer Sicht erzählt, weil sie diejenige ist, die den groben Überblick behält und nach und nach die Geheimnisse aufdeckt. Nach jeder Entdeckung schreibt sie einen Brief an Ella in ihr Tagebuch, und so kann man gut nachvollziehen, was die neuen Aufschlüsse für den Fall Ella, aber auch für Jana persönlich, als ihre Freundin, bedeuten. Das gibt dem Hörer die Möglichkeit, die neuen Erkenntnisse zu verstehen und zu verarbeiten, bevor es mit der Detektivsuche weitergeht. Schön ist, dass das Hörbuch immer wieder eine Wendung nimmt. Mal meint man, dass Ella einfach nur weggefahren ist... Dann glaubt man wieder zu wissen, wer der Entführer oder Mörder von Ella sein könnte... Dann kommt diese Person aus irgendeinem Grund als Täter nicht in Frage und das Blatt wendet sich nach einer neuen Erkenntnis wieder. Gegen Ende hin, lässt sich aber dann verhältnismäßig einfach sagen, wer hier der Täter ist. Die letzte Stunde ist dem Hörer eigentlich klar, vor wem sich Jana in Acht nehmen muss, was zwar ein bisschen schade ist, aber das Ende auch nicht viel weniger spannend macht.

*Die Stimmen*
Die Sprecherin hat eine etwas kindliche Stimme, die zwar gut Gefühle ausdrücken kann, aber mich persönlich schon nach wenigen Minuten etwas genervt hat. Wenn Jana spricht, spricht sie meist in einem traurigen, unschuldig-klingenden „Opferton“. Wenn dann ein Mann spricht, gibt sie sich Mühe etwas rauer und dunkler zu sprechen, was aber auch immer gleich unfreundlich und prompt klingt. Generell spricht sie mit viel Trauer und Melancholie in der Stimme, was wahrscheinlich zum Thriller passen soll, aber an manchen Stellen auch etwas übertrieben und fehlangebracht erscheint. Es ist aber auch möglich, dass ich einfach ein persönliches Problem mit ihrer Stimme habe. Die anderen Stimmen, die wesentlich seltener auftauchen und zwischendurch die Situation aus der Perspektive des Täters und Opfers beleuchte, bringen Abwechslung und Aufschlüsse.

*Fazit*
Das Hörbuch hat mir gut gefallen, weil man zusammen mit der Hauptfigur Jana auf Spurensuche geht und auch selbst ein bisschen grübelt, wer der Täter sein könnte. Es bietet sich als abendliche Gruselgeschichte an und bleibt bis zum Ende spannend und abwechslungsreich, obwohl es ein bisschen Konzentration erfordert. Ich werde mir das Hörbuch auf jeden Fall noch ein weiteres Mal anhören, um wirklich alle Zusammenhänge genau nachvollziehen zu können.

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Autorin / Autor: Alina - Stand: 13. August 2012