Schicksalsjäger - Ich bin deine Bestimmung

Autorin: Stefanie Hasse

„Glaubst du ans Schicksal?“

In dem Buch „Schicksalsjäger – Ich bin deine Bestimmung“, welches der zweite Band der Schicksalsreihe von Stefanie Hasse ist, geht es um das Schicksal und die Vereitelung von Fortunas Plan, die menschliche und göttliche Welt wieder miteinander zu vereinen.

Vorgeschichte: Nachdem die Götter die Menschen geschaffen hatten, wandten sich diese von den Göttern ab und ihresgleichen zu, wodurch die Macht der Götter schwand. Die Götter beschlossen daraufhin, eine Barriere zu ziehen, die ihre Welt von der menschlichen trennt. Fortuna aber, die zur mächtigsten Göttin (durch den unbesiegbaren Glauben der Menschen an das Schicksal) geworden ist, sandte vor Ziehen des Schleiers drei „Söhne“ in die menschliche Welt – Kairos, Phönix und Hayden. Einem hiervon (Kairos) gab sie das Wissen darum, wie man die menschliche und göttliche Welt wieder vereint. Kairos wiederum hat eine Tochter mit einer menschlichen Frau – Keira, Trägerin der Schicksalsmünze. Keira ist in der Lage, mithilfe der Schicksalsmünze das Schicksal nachträglich (also in der Vergangenheit) zu verändern.
Kairos stellt die Personifizierung des Zufalls dar, während Phönix das schlechte Schicksal verkörpert und Hayden das Pendant des guten Schicksals bildet. Gutes und schlechtes Schicksal können dabei jeweils nicht ohne den anderen existieren – stirbt einer, stirbt der andere also genauso.

In Band 2 werden zunächst auf den ersten Seiten die Geschehnisse aus Band 1 Revue passiert. Im Verlauf der Geschichte stellt sich jedoch heraus, dass vieles, von dem die Protagonistin Keira, Phönix und Hayden glaubten, es mit Sicherheit zu Wissen, falsch ist. So stellt sich nicht nur Keiras verhasste Mitschülerin Amy als Spirit/Manitou heraus, die versucht, Hayden, Phoenix und Keira zu helfen, sondern auch das Wissen darum, dass Keira diejenige ist, durch deren Berührungen es Phoenix schlechter geht, erweist sich als falsch (woran es aber liegt, wird an dieser Stelle nicht verraten 😉 ). 
Nachdem Keira (in Band 1 geschildert) in das Schicksal eingegriffen und dieses nachträglich verändert hat, tauchen immer öfter mythologische Gestalten auf, die durch den (durch Keiras Eingriff) durchlässiger gewordenen Schleier in die menschliche Welt eintauchen. So werden Keira und Co. bspw. des Öfteren von Lamien (vampirähnliche Wesen) attackiert, und auch Keiras Therapeutin verhält sich auf einmal merkwürdig, nachdem Keiras Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Keiras Mutter ist dabei Opfer eines von vielen Autounfällen geworden, die plötzlich neben einigen anderen ungewöhnlichen Vorkommnissen (wie vermehrte Plünderungen von Geschäften, einer auftauchenden Kriegsmeldung, …) auftreten.
Keira, Phönix, Hayden und auch Keiras bester Freund Cody versuchen, Kairos (bzw. Fortunas) Plan zu vereiteln, die menschliche und göttliche Welt wieder miteinander zu vereinen. Ob ihnen das gelingt, kann jede(r) für sich selbst nachlesen 😉

*Meine Meinung*
Stefanie Hasse nimmt einen mit in eine durch und durch bezaubernde Welt. Während es rein faktisch um göttliche Mythologien geht, verliert sich die Autorin zu keiner Zeit in etwaigen Beschreibungen oder Ausführungen, sondern nutzt dieses Wissen, um eigene Charaktere zu erschaffen.
Auch versteht es die Autorin durch ihre leichte, fließende und teilweise humorvolle Sprache („Mein nächster Schrei blieb zusammen mit meinem Magen mehrere Meter über uns in der Luft hängen“ oder „Blondie musste ein regelrechter Junkie sein […]“ bei der Beschreibung einer der vampirähnlichen Lamien) den Lesefluss aufrecht zu erhalten.
Besonders schön finde ich auch die Hintergrundgeschichte rund um das Schicksal und die so geschaffenen Strukturen (gutes und schlechtes Schicksal löschen sich gegenseitig aus, …), die dem Buch eine gewisse Tiefe geben, ohne jedoch zu kompliziert oder zu anspruchsvoll zu werden.
Auch der Schluss ist schön gestaltet und hinterlässt zeitgleich ein trauriges und leicht romantisches Gefühl und wirkt so noch länger nach.

Die Kapitel sind zumeist nur wenige Seiten lang, was für mich persönlich sehr angenehm war.
Auch, wenn man Band 1 nicht zwangsweise braucht, um den zweiten Band zu verstehen, empfehle ich doch, zuerst den ersten Band zu lesen – einfach, um sich nicht selbst eine wundervolle Geschichte und deren Ausgang durch deren „kurze Zusammenfassung“ in Band 2 zu nehmen. Ich jedenfalls habe es schon auf den ersten Seiten von Band 2 bereut, Band 2 vor Band 1 gelesen zu haben.

Fazit: Ein durch und durch bezauberndes Buch, das mit einer wundervollen Mischung aus Leichtigkeit und Humor geschrieben ist, ohne oberflächlich zu wirken!

*Erschienen bei Loewe*

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Autorin / Autor: Khyona - Stand: 20. August 2018