Robo-Nickerchen

Forschung: Auch Künstliche Intelligenzen brauchen schlafähnliche Erholung

Ob Roboter von anderen Robotern träumen oder von Einsen und Nullen, weiß kein Mensch. Aber tatsächlich könnte es sein, dass sie Schlaf brauchen - ganz wie der Mensch. Zumindest eine Art von Schlaf, die dem des Menschen ähnelt.

Das haben Forscher_innen um Yijing Watkins herausgefunden, die daran arbeiteten, neuronale Netzwerke zu entwickeln, die auf ähnliche Weise wie Menschen und andere biologische Systeme sehen lernen, sehr nahe kommen. Watkins und ihr Forschungsteam stellten allerdings fest, dass die Netzwerksimulationen nach ununterbrochenen Phasen des unbeaufsichtigten Lernens instabil wurden.

Um sie wieder zu stabilisieren, versuchten sie alles Mögliche und entschieden sich, die Netzwerke in eine Art Schlaf zu versetzen. Zu diesem Zweck experimentierten sie mit verschiedenen Geräuschen, die in etwa mit dem Rauschen vergleichbar sind, das bei der Sendersuche im Radio zwischen zwei Sendern herrscht. Die Stabilität konnte wiederhergestellt werden, als sie Wellen des so genannten Gaußschen Rauschens verwendeten. Diese ähneln offenbar den Wellen, denen lebende Gehirne ausgesetzt sind, wenn sie schlafen. "Es war, als ob wir den neuronalen Netzen das Äquivalent einer guten Nachtruhe gäben", sagte Watkins.

Die Forscher_innen sind darum überzeugt, dass intelligente Maschinen, die in der Zukunft entwickelt werden, ein ähnliches Ruhebedürfnis haben könnten.
Das nächste Ziel der Forschungs-Gruppe ist die Übertragung ihres Algorithmus auf den Loihi-Chip von Intel. Der Chip ahmt die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nach und soll in der Lage sein, selbst zu lernen und sich ständig zu verbessern. Die Wissenschaftler_innen hoffen, dass Loihi durch die gelegentlichen Ruhepausen in der Lage sein wird, Informationen von einer Silizium-Retina-Kamera in Echtzeit stabil zu verarbeiten.

Watkins wird die Forschungsergebnisse auf dem Women in Computer Vision Workshop am 14. Juni in Seattle vorstellen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung via eurekalert.org