Peanut Jones und die Stadt der Bilder

Autor: Rob Biddulph
Übersetzt von Katja Maatsch

Das klingt wie der absolute Traum: eine eigene Welt mit einem Bleistift erschaffen?
In „Peanut Jones und die Stadt der Bilder“ findet Peanut (eigentlich Pernilla) den antiken Bleistift ihres Vaters – nachdem dieser spurlos verschwunden ist.
Er hatte ihr immer wieder nette Nachrichten mit Bildern für ihre Pausenbrotbox gezeichnet, doch gerade ist die Familie von Peanut schlecht auf ihn zu sprechen.
Allgemein ist die Situation eher unbefriedigend, die junge Peanut geht auf eine Schule, die sie nicht mag, ihre Mutter datet einen aalglatten Typen, den sie nicht mag und ja, dann ist eben auch noch die Sache mit Rockwell (ein ziemlicher Streber in Peanuts Augen), der unbedingt ihr Kumpel werden will.

Aber es kommt alles anders, sie entdeckt den besagten Bleistift (Plumbum) und da sie ebenfalls sehr gerne zeichnet, kommt sie dessen Geheimnis schnell auf die Spur.
Ihr Bleistift kann magische Türen erschaffen! Doch nicht nur das, diese führen auch in eine andere Welt, nach Chroma, die Stadt der Bilder, wie sie später erfährt. Das war aber noch nicht alles, alle Dinge, die sie damit zeichnet, werden real – anfassbare, echte Objekte!

In der Welt hinter der Türe ist jedoch merkwürdigerweise nur Schnee zu sehen und ein kleiner Hund, der ziemlich verloren wirkt.
Doch sie muss ja wieder zurück in ihre Welt! Mit schlechtem Gewissen lässt sie den Hund erst mal alleine, verspricht aber, wieder zu kommen.

Beim zweiten Mal geht sie nicht unvorbereitet nach Chroma, sie packt ihre Malutensilien und kann es kaum erwarten, weiter den Zauberbleistift zu testen.
Ihre kleine Schwester Little-Bit folgt ihr dieses Mal unbemerkt und plötzlich werden sie in der Schneelandschaft von einer geheimnisvollen alten Frau in einen Unterschlupf geführt, diese ist Zelda Zeichensetzerin und erzählt den beiden Mädchen, warum die Landschaft von Chroma so weiß und leer ist: Mr. White, der große Unbekannte, möchte der Stadt alles Bunte rauben und jegliches Kreative auslöschen!

Dass Peanut, Little-Bit und Rockwell zusammen mit Klecks, dem Hund, sich dem Widerstand, eine Truppe Mutiger, die genau das verhindern wollen, anschließen wollen, versteht sich von selbst! Denn Peanut erfährt, dass ihr Vater auch hier war, in der Stadt der Bilder und Frau Zeichensetzerin hat ihn sogar gekannt… . Und Chroma ist noch viel bunter, als sie es sich je erträumen könnte.

Auf ihrer abenteuerlichen Reise zu Mr. White treffen sie auf freundliche Bekanntschaften mit scharfen Zähnen, auf bunte Seen und mystische Vögel, aber auch reichlich feindselige und gefährliche Situationen. Nur mit viel Mut und Durchhaltevermögen, blitzschnellen Ideen und natürlich Plumbum können die Vier es vielleicht mit Mr. White aufnehmen… .

Fazit: eine actionreiche, unterhaltsame und durchaus kreative Geschichte. Ich mochte die selbstständigen und mutigen Charaktere, die neu erschaffene Welt und das Thema Kunst, das sich durch das Buch zieht. Der erste Band der Reihe ist reich illustriert, hier hätte ich mir ab und an aber doch mehrfarbige Illustrationen gewünscht, auch wenn der monochrome Look aus grau-orange sehr stilsicher ist.

*Erschienen bei Dragonfly*

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Autorin / Autor: Verena T. - Stand: 2. August 2022