Our Infinite Fates
Autorin: Laura Steven
Übersetzt von Michelle Landau
Evelyn könnte ein ganz normales Leben führen und ihre kleine Schwester mit einer lebensnotwendigen Knochenmarktransplantation retten, wäre da nicht diese Sache mit ihrem ihr vorbestimmten Tod.
Sie kann sich nämlich an jedes ihrer vorherigen Leben erinnern und auch daran, wie sie von ihrer großen Liebe kurz vor ihrem 18. Geburtstag umgebracht wird. Egal was für ein Mensch sie ist oder welches Geschlecht sie hat, in keinem ihrer früheren Leben wurde sie 18. Doch sie hat es satt, Opfer ihres tragischen Schicksals zu sein. Sie möchte ihrer Schwester helfen und sie möchte endlich älter als 18 werden. Zu gerne würde sie ein selbstbestimmtes und langes Leben leben. So beschließt Evelyn herauszufinden, warum sie immer wieder sterben muss, warum ausgerechnet durch die Hand ihrer großen Liebe und wie sie diesen Fluch brechen kann.
Als ich zum ersten Mal von dem Buch gehört habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Ein große Liebe, Wiedergeburt, Schicksal und ein Fluch - klingt doch großartig. Außerdem klang der Klappentext ein bisschen wie das Buch „Engelsnacht“ von Lauren Kate, was ich sehr mochte.
Die ersten Kapitel waren etwas lang gezogen und ich war häufig verwirrt.
Da unser Liebespaar unterschiedliche Leben geführt hat, wo beide verschiedene Geschlechter hatten, werden an einigen Stellen des Buches die Figuren mit „they/them“ angesprochen. Mich irritierte dies anfangs, aber mit der Zeit konnte ich mich gut daran gewöhnen.
Der Schreibstil ist wirklich einfach und nachdem ich in der Geschichte drin war und auch die Handlungen und Hintergründe verstanden hatte, konnte ich es wirklich genießen, das Buch zu lesen. So war es für mich nicht weiter schlimm, wenn sich die Handlung an manchen Punkten zog. Trotzdem war ich zwischendurch doch ab und zu ein wenig verwirrt, weil nicht alles nachvollziehbar war.
Die Rückblicke in Evelyns altes Leben und auch das dortige Vorkommen von Arden, ihrer großen Liebe, war äußerst spannend. Genau wie das generelle Konzept des Buches.
Die Liebesgeschichte der beiden war mir allerdings zu oberflächlich. Man hätte vielleicht ein paar mehr Seiten über die beiden, ihre Chemie und ihre großen Gefühle schreiben sollen.
Evelyn als Hauptfigur war ganz nett, aber definitiv ausbaufähig. Arden hingegen war wegen seiner anhaltenden Geheimnistuerei recht nervig.
Irgendwann näherte ich mich dann dem Ende der Geschichte, ich war gespannt auf die Auflösung und was jetzt mit den beiden passieren würde.
Ich weiß, dass dieses Ende einigen Menschen gefallen wird, aber für mich war es nicht zufriedenstellend. Es ging alles zu schnell und der Grund des „Fluches“ war seltsam. Ich hätte mir gewünscht, man hätte dem Buch einfach ein paar mehr Seiten gegeben und das Ende weiter ausgebaut.
Dennoch muss ich sagen, dass trotz meiner vielen Kritik das Buch sehr unterhaltsam war. Wenn man sich einfach ein bisschen vom Schreibstil tragen lässt und das eine oder andere Problem ignoriert, wird man viel Spaß beim Lesen haben.
Erschienen bei dtv
Autorin / Autor: starshinee - Stand: 11. Juni 2025