Neugier spornt an

Studie: Wie Belohnungen die Motivation steigern

Wie motiviert man Menschen dazu, etwas total Laaangweiliges zu tun? Man belohnt sie dafür, weckt die Neugierde und gibt ihnen gleichzeitig das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn sie die Aufgabe nicht erfüllen! So zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie. Wie Belohnungen unterschiedlicher Kategorien die Motivation steigern, haben Scott S. Wiltermuth von der USC Marshall School of Business und sein Team in mehreren Experimenten getestet.

Jedes Mal stellten sie die Testpersonen vor eine unglaublich langweilige Aufgabe. So sollten sie etwa zehn Minuten lang einen Text handschriftlich kopieren. Erfüllten sie die Aufgabe, durften sie sich als Belohnung von zwei Boxen eine aussuchen und den enthaltenen Gegenstand (etwas aus dem Dollar-Store) behalten. Absolvierten sie danach die gleiche stupide Aufgabe nochmals für zehn Minuten, so durften sie auch die zweite Box mit nachhause nehmen. Tatsächlich entschieden sich 34 Prozent der Teilnehmenden dazu, sich zusätzlich zehn Minuten zu langweilen, um auch die zweite Box öffnen zu dürfen. Dies änderte sich, wenn keine weitere Box zur Auswahl stand. Nur zehn Prozent der TeilnehmerInnen taten sich die Extraarbeit an, wenn sie den zweiten Gegenstand aus der gleichen Box wie in Runde eins nehmen sollten und somit deren Inhalt bereits kannten. Stellten die ForscherInnen den Testpersonen in weiteren Experimenten vier Boxen zur Auswahl hin, aus denen sie am Ende zwei wählen durften, so war auch hier die Bereitschaft für die „Strafarbeit“ gering.

Die Erklärung ist einfach: Die Neugierde trieb die Testpersonen an, weiter zu arbeiten, wenn sie am Ende in jede Box blicken durften. Somit war keine Fehlentscheidung möglich, die Testpersonen mussten nicht fürchten, etwas zu verpassen. Es ist deprimierend, wenn man zwei Boxen vor sich stehen hat, allerdings nur aus einer wählen darf. In der zweiten könnte ja noch etwas viel Tolleres stecken. Deshalb motivierten auch die vier Boxen nicht zur Mehrarbeit, weil nach 20 Minuten stumpfsinnigem Abschreiben immer noch zwei ungeöffnete Boxen zurückblieben – die Ungewissheit, was in diesen steckt, bleibe.

„Anstatt eine große Belohnung zu präsentieren, sollte man mehrere kleine Belohnungen in Aussicht stellen“, rät Wiltermuth – die natürlich alle irgendwie erreichbar sind.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pessemitteilung - Stand: 18. Juni 2013