„Ich mach sie alle platt!“

Studie: Wer sich selbst anfeuert, kann sportlich mehr leisten

Anfeuerungsrufe, Applaus, Laola-Wellen, laute Sprechgesänge – ein tosendes Publikum kann uns durchaus zu sportlichen Höchstleistungen antreiben. Doch manchmal braucht es gar nicht die große Masse, um uns anzuspornen. Manchmal reicht ein Selbstgespräch in der Art von „Los, du schaffst es, gib’ alles!“ vollkommen aus, um unsere sportlichen Leistungen zu steigern. Das berichten griechische Forscher im Fachmagazin „Perspectives on Psychological Sciences“.

Um herauszufinden, wie sich Selbstgespräche auf unseren Körper und unsere sportlichen Leistungen auswirken, haben Antonis Hatzigeorgiadis und sein Team 32 Studien zu diesem Thema verglichen. Wie angenommen, ergab die Analyse, dass Selbstgespräche sich durchaus positiv auf unsere Konzentration auswirken und uns mental stärken.

Doch nicht jede Selbst-Anfeuerung wirkt sich in jeder Situation gleich gut aus. Bei feinmotorischen Sportarten, oder beim Einstudieren von Bewegungsabläufen, bringe es mehr, sich technische Anweisungen zuzusprechen, berichten die Forscher. So helfe es bei beginnenden Freistil-Schwimmern beispielsweise eher sich „Ellbogen hoch!“ zuzurufen als „Gib alles, was du hast!“. Letztere Selbstmotivation sei dafür in Sportarten wirksam, in denen es um Kraft und Ausdauer geht. Wer sich also beim Wettkampf zuruft „Du machst sie platt!“, macht auf die anderen TeilnehmerInnen vielleicht einen etwas gewöhnungsbedürftigen Eindruck. Sich selbst spricht man dadurch allerdings Mut zu und stimmt sich darauf ein, die anderen tatsächlich „platt zu machen“. Wem das zu peinlich ist, der kann die Selbstgespräche anstatt laut einfach innerlich führen. Das vermindert aus Sicht der Forscher nicht die Wirkung.

Manche Athleten legen sich die Anfeuerungsrufe drehbuchähnlich vor einem Wettkampf zurecht, wie die Forscher bei der Auswertung der Studie festgestellt haben. In der entsprechenden Situation greifen sie dann auf ihre vorgefertigten Ausrufe zurück. Nicht selten mit Erfolg. Wenn wir uns selbst gut zureden, schaffen wir es eher, uns auf das Ziel zu fokussieren und die Bewegungsabläufe ins Gedächtnis zu rufen. Wir schweifen mit den Gedanken weniger ab.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 30. Mai 2011