NAON

working title

Albumcover "Naon-working-title"

Schwarzes Cover – neongrüner Schriftzug. Das Cover erinnert schon sehr an Computer-Animation und damit liegt man hier auch genau richtig: Elektro-Pop verbirgt sich hinter dem Album „Working Title“ von Naon.

Der erste Titel ist eine Coverversion von Eurythmic mit "Sweet Dreams". Der Song ist sehr stark und super gelungen, dennoch kommt er an das Original gerade im Mittelteil nicht heran.  Die anderen Titel sind von ihnen selbst geschrieben und gehören in die Kategorie Elektro-Pop/Rock-Pop. Sie sind super, man kann dazu tanzen und bei einer privaten Disco im Keller sind sie gut aufgehoben. Trotzdem wirkt alles ein bisschen brav und rund. Ein bisschen wie in den 80ern.

Naon, das sind Frank Lichtinger aus Wiesbaden, Simon Siviter aus Doncaster (England) und Mark Fischer aus Mainz. Simon und Frank haben schon zusammen in Bands wie November und SAY gespielt, während Mark Musikproduzent für Trailer und anderes ist.
Die CD würde mit den nur fünf Titeln wahrscheinlich fast noch als Maxi-CD durchgehen, dennoch ist es ihr zweites Album und kann sich auch sehen lassen. Das erste „Classics 1997“ erschien übrigens schon 1997. Somit gehört die Gruppe nicht zu den Boygroup-Typen, sondern sie sind schon mittleren Alters  – auch wenn ich leider keine genauen Angaben finden konnte. Das erklärt vielleicht das Brave und Runde im Songstil, wo heute doch mehr Andersartigkeit und Eckigkeit angebracht ist. Alle drei  sind Profis, die erst im Hintergrund mitmischten, ehe sie selbst eine EP herausgebracht haben – vielleicht zur Selbstverwirklichung?!

Zum Musikstil allgemein sagen sie selbst: "Manche Leute sagen, unsere Musik beinhaltet einen Hauch von Depeche Mode, andere behaupten, sie würden Erasure heraushören - wir sind auf beide Aussagen stolz, da wir von beiden Bands große Fans sind! Aber wir arbeiten daran, unseren eigenen Mix zu finden.“ Ich kann das nur bestätigen, ehrlich gesagt klingen sie sehr wie Depeche Mode und überhaupt Elektro-Pop in den 80ern und sind deshalb auch für alle Fans dergleichen kaufenswert. Die CD ist nicht schlecht, dennoch nichts, was ich mir für mich kaufen würde – aber ich weiß jetzt genau was ich damit mache: ich schenke sie meinem Vater, der wird sich riesig freuen, denn es ist genau sein Musikstil und seine Richtung. „Endlich mal wieder ordentliche Musik.“, wird er sagen, „nicht immer dieses bum bum“.

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Autorin / Autor: likemoon - Stand: 27. Juni 2012