Mit 15 Klicks wohin du willst?

Forschung: Auch das Web ist eine "kleine Welt"

Von LizzyNet in 15 Klicks zum Dalai Lama? Kein Problem! Zum Weißen Haus? Zur Honolulu-Beachbar? Klappt garantiert. Zumindest theoretisch. Der amerikanische Forscher Albert-​​Laszlo Barabasi will nämlich herausgefuden haben, dass die Struktur des Internets der der realen sozialen Beziehungen gleicht. Wie bei der vom Sozialpsychologen Stanley Milgram aufgestellten "Small-world"-These, derzufolge jeder jeden über sechs Ecken kennt, sind auch im Internet Seiten untereinander auf eine durchschaubare, nicht zufällige Weise miteinander verbunden. Und diese Verbindungen sind so, dass man in etwa 15 Klicks von jeder Seite auf jede beliebig andere Seite gelangen kann. 

Barabási hat in seiner Forschung außerdem herausgefunden, dass das Netz ähnlich organisiert ist wie unsere menschliche Gemeinschaft. Stets gibt es Zentren und Knoten, an denen es sich knubbelt: im Netz sind das Seiten wie facebook, von denen aus es zahlreiche Links gibt, die auf alle möglichen weiteren Seiten führen und die selbst sehr stark verlinkt sind. Daneben gibt es Seiten, die einen kaum weiterbringen und nur wenig verlinkt oder vollkommen isoliert sind.
Ganz gleich, wie stark das Internet wächst, es wächst, so ist der Forscher sicher, immer nach dem Prinzip eines sogenannten "skalenfreien" Netzwerks. Im Gegensatz zu einem zufällig wachsenden Netzwerk werden im skalenfreien Netzwerk die dicken Knoten immer dicker, denn neue Seiten wollen auch mit ihnen verlinkt sein, um Bedeutung zu erlangen. Die kleinen Seiten hingegen stagnieren eher.

*Die Schwachstelle*
Das zeigt für den Forscher aber auch die Anfälligkeit des Netzes. Gegen zufällige Angriffe auf irgendwelche Knoten des Netzes sind solche skalenfreien Netzwerke gut gerüstet. Sie gelten als besonders stabil, weil ein paar fehlende Knoten ihre Gesamtstruktur nicht ins Wanken bringen können.
Gelten Angriffe aber ganz gezielt den Superknoten, dann wird es heikel. Ihr Verlust könnte das ganze Netzwerk zum Auseinanderbrechen bringen.

Die Ergebnisse von Barabási Forschung sind im Fachmagazin "Philosophical Transactions of the Royal Society A" erschienen.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 19. Februar 2013