Mehr Inklusion, mehr Teilhabe
Am 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Er macht auf Missstände aufmerksam und zeigt auf, wie es besser geht.
Überall auf der Welt müssen Menschen mit Behinderungen große Herausforderungen meistern und Hindernisse überwinden. Sie sind häufiger Diskriminierungen ausgesetzt, haben es schwerer, Arbeit zu finden und dafür gleichberechtigt bezahlt zu werden und leben darum häufiger in Armut.
Auch in Deutschland ist noch viel Verbesserungsbedarf. Fast jeder zehnte Mensch lebt hier mit einer schweren Behinderung. Ihre Teilhabe gilt in der UN-Behindertenrechtskonvention als Menschenrecht. Dazu gehört, dass sie die gleichen Möglichkeiten haben, den gleichen Zugang zu Bildung, Informationen, Kommunikation, dem kulturellen Leben, Transportmitteln und allem, was zu einem selbstständigen Leben dazugehört. Es braucht nicht viel Fantasie, um zu erkennen, dass das nicht die Realität ist. Es gibt viel zu wenig inklusive Bildungs- und Betreuungsangebote. Viele Schüler:innen mit Behinderungen werden nach wie vor nicht inklusiv beschult, sondern in Förderschulen unterrichtet.
Barrierefreiheit ist bei vielen Angeboten und Veranstaltungen - von Büchereien und Museen über Konzerte bis zu Podiumsdiskussionen und Fortbildungskursen - noch keine Selbstverständlichkeit, so dass Menschen mit Behinderungen sie gar nicht oder nur mit viel zusätzlicher Unterstützung wahrnehmen können. Von den allgegenwärtigen Hürden im Alltag ganz zu schweigen: kaputte Fahrstühle, fehlende Informationen für Seh- oder Hörbehinderte, fehlende Barrierefreiheit überall - selbst in Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen. Nicht zuletzt gibt es zu wenig echte Beteiligung und viel zu wenige Menschen mit Behinderungen in Führungspositionen, die eine inklusive Gesellschaft aktiv mitgestalten.
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen, der 1993 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde, will auf diese Missstände aufmerksam machen. Und auch darauf, dass Gesellschaften nur dann soziale Fortschritte erreichen können, wenn auch ALLE Menschen einer Gesellschaft von solchen Fortschritten profitieren: Die Abschaffung der Armut, eine produtkive Beschäftigung für alle und Integration. Dieser Gedanke sollte dazu bewegen, sich mehr für Inklusion stark zu machen und anzuerkennen, dass eine Gesellschaft immer nur so gut und gerecht ist, wie sie gegenüber allen Menschen dieser Gesellschaft ist.
Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung finden viele - selbstverständlich barrierefreie Veranstaltungen und Aktionen statt, die zeigen, wie es besser geht und dass Inklusion unverzichtbar ist, wenn wir in einer sozialen und gleichberechtigten Gesellschaft leben wollen.
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 3. Dezember 2025