Ich liebe, wie du mich liebst

Zufriedenheit in (heterosexuellen) Partnerschaften steigt, wenn die bevorzugte Liebessprache verwendet wird

Jeder Mensch hat individuelle Vorlieben, wie das Gegenüber seine Liebe ausdrücken sollte: während manche Berührungen bevorzugen, lieben anderes es, bestätigende Worte zu bekommen oder beschenkt zu werden. Dabei sind wir in Beziehungen offenbar besonders zufrieden, wenn unser gegenüber die von uns bevorzugte Liebessprache (Love languages) verwendet. Das haben Forscher_innen um Olha Mostova von der Universität Warschau in einer Studie mit 100 heterosexuellen Paaren herausgefunden.

Unter Liebessprache versteht man die weit verbreitete Vorstellung, dass sich Menschen sowohl in der Art und Weise, wie sie Zuneigung ausdrücken, als auch in der Art und Weise, wie sie sie empfangen möchten, unterscheiden. In der Studie wurde von fünf verschiedenen Liebessprachen ausgegangen: Worte der Bestätigung, gemeinsam verbrachte Zeit, Geschenke, Dienstleistungen und körperliche Berührung. Obwohl das Konzept der Liebessprachen recht populär ist, wurde es in der Forschung noch relativ selten untersucht.

Die Forschenden hatten darum hundert Paare, die seit 6 Monaten bis 24 Jahren zusammen und zwischen 17 und 58 Jahre alt waren, mittels eines speziellen Fragebogens zu Liebessprachen befragt: zu solchen, die selbst am meisten verwenden und zu solchen, die ihr_e Partner_in am häufigsten verwendet, um Liebe und Zuneigung zum Ausdruck zu bringen.

Dabei kam - wenig überraschend - heraus, dass sowohl Männer als auch Frauen dann zufriedener mit ihrer Partnerschaft waren, wenn das gegenüber die von ihnen bevorzugte Art der Liebessprache verwendete. Eine höhere Zufriedenheit wurde auch bei den Teilnehmer_innen festgestellt, die angaben, die von ihren Partner_innen bevorzugten Liebessprachen zu verwenden.

Voraussetzung, dass in einer Partnerschaft beide ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen, wäre zu wissen, was der oder die andere sich wünscht. Offenbar hat größere Empathie aber keinen nachweisbaren Einfluss auf die Verwendung der gewünschten Liebessprache - zumindest wurde diese Hypothese nicht in der Studie bestätigt. Vielleicht ist es einfach Glück, wenn zwei Menschen in Sachen Liebe die gleiche Sprache sprechen oder sie sind einfach bereiter, auf die Wünsche des anderen einzugehen. Diese Fragen müssen dann wohl weiter Studien beantworten. Bis dahin solltet ihr vielleicht einfach eine Liebessprachen-Kombi versuchen: süße Worte gepaart mit liebevollen Berührungen, garniert von einem kleinen süßen Geschenk, einem Kaffee ans Bett und einem schönen gemeinsamen Tag. Da ist dann für alle was dabei ;-).

Die Studie ist im Fachmagazin Plos One erschienen.

Quelle:

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 28. Juni 2022