Gute Laune, schlechte Wahl

Studie: Die Stimmung beeinflusst unsere Entscheidungen

Nicht alle Entscheidungen sind so leicht zu treffen wie die Wahl der Klamotten, die man sich morgens überwirft. Vor allem sogenannte sequenzielle Entscheidungen stellen einen vor Herausforderungen: Es werden verschiedene Angebote unterbreitet, die entweder abgelehnt oder angenommen werden können. Entscheidet man sich zu früh - etwa für eine Wohnung oder einen Job - ist es wahrscheinlich, dass es womöglich noch ein besseres Angebot gegeben hätte. Will man sich zu lange nicht festlegen, kann es sein, dass das optimalste Angebot schon dabei war und einem somit durch die Lappen gegangen ist.

Forscher der Universität Basel haben nun untersucht, welche Rolle eine positive oder negative Stimmung des Entscheidenden dabei spielt. Dazu wurden 64 Probanden angewiesen, sich am Computer eine Reihe von gleichartigen Produkten anzuschauen, und dabei das günstigste auszuwählen. Genau wie beim Wohnungskauf konnten die Probanden entweder zuschlagen oder weitersuchen – dann verfiel das Angebot aber. Insgesamt konnten sie sich 40 Preisangebote für jedes Produkt anschauen. Das Experiment erstreckte sich über die Wahl für 60 verschiedene Produkte, vom Flachbildschirm bis zum Rasenmäher.

Das Ergebnis: Ältere Erwachsene entschieden sich mit zunehmender guter Laune früher für ein Produkt als jüngere. Und verpassten somit eventuell das optimalste Produkt. Auch jüngere Erwachsene im Durchschnittsalter von 23 Jahren waren dann bereit, ein frühes Angebot anzunehmen, wenn sie mit Bildern in eine positive Stimmung versetzt wurden.

Ist man also gut drauf, erscheinen einem die Produkte positiver, und die Suche fällt kürzer aus. Du darfst also bei einer Kaufentscheidung ruhig auch mal ein bisschen kritisch (oder schlecht gelaunt) sein! ;-)

Mehr über's Entscheiden auf LizzyNet

Autorin / Autor: Annika Willinger; - Stand: 11. April 2012