Für gut befunden ist auch gut!

Entscheidungen beeinflussen nachträgliche Bewertung

"Also, die Hose, die ich gekauft habe, ist doch wirklich besser als die andere. Da bin ich mir jetzt ganz sicher!" Auch wenn wir uns mit Entscheidungen manchmal schwer tun, das, worauf unsere Wahl letztendlich fällt, gefällt uns nachher noch besser als vorher. Dieser psychologische Trick unseres Unterbewusstseins bewahrt uns vor einem schlechten Gewissen und nagenden Zweifeln, wenn wir eine genauso gute Alternative zugunsten der anderen zurückgewiesen haben. Dieser Mechanismus ist PsychologInnen schon lange bekannt, doch KritikerInnen hatten Zweifel geäußert, ob dieses Verhalten auch dann an den Tag gelegt wird, wenn wir vorher gar nicht so genau wissen, was zur Wahl steht.

Unterschwellige Entscheidungsfindung

Um das heraus zu finden, überlegten sich die PsychologInnen Tali Sharot und Raymond J. Dolan vom University College London und Cristina M. Velasquez vom Lake Forest College ein neues Versuchsdesign. Sie wiesen die VersuchsteilnehmerInnen an, eine Liste von ihren Lieblings-Urlaubszielen zu erstellen und dann aus zwei Orts-Paaren jeweils einen auszuwählen. Den ProbandInnen wurde gesagt, dass sie an einem Test über unterschwellige Entscheidungsfindung teilnehmen würden. Dazu würden sie auf dem Bildschirm für zwei Millisekunden zwei Urlaubsziele nebeneinander sehen, aus denen sie einen aussuchen sollten. Tatsächlich konnten die TeilnehmerInnen aufgrund der minimalen Zeitspanne gar nichts erkennen, deshalb nahmen sie auch nicht wahr, dass auf dem Bildschirm nur unsinnige Zeichenfolgen abgebildet waren wie zum Beispiel "% ^ ! x *&()%)". Die Auswahl, die sie trafen, war also völlig blind. Nachdem der Test vorbei war, wurde ihnen mitgeteilt, welchen Ort sie ausgesucht hatten; anschließend sollten sie dann das Ranking ihrer Lieblingsurlaubsorte wiederholen. Es stellte sich wieder der gleiche Effekt ein: selbst die Orte, die sie blind ausgewählt hatten, bekamen nach dem Test einen höhrern Platz im Ranking als vorher.

Die Studie wurde im Fachblatt Psychological Science veröffentlicht.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 27. September 2010