Good Girl, Bad Blood

Autorin: Holly Jackson
Übersetzt von Sabine Schilasky

Pip ist froh, dass in ihrer Heimatstadt Kilton wieder Ruhe einkehrt. Der Staub, den sie mit ihren Ermittlungen zum Verschwinden der beliebten Schülerin Andie Bell vor fünf Jahren aufgewirbelt hat, legt sich langsam wieder. Auch wenn die daraus resultierenden Gerichtsverfahren noch laufen, fangen die Wunden der Betroffenen allmählich an zu heilen, und eine Art Versöhnung mit der Vergangenheit beginnt. Pip ist dankbar, dass das Ermitteln und Fragenstellen, das Nachbohren und Hartnäckig bleiben nun ein Ende hat. Zu hoch war der Preis, den sie und ihre Familie für die Wahrheit zahlen mussten. Entsprechend abweisend reagiert sie, als ihr enger Freund Connor auf sie zukommt und sie bittet, Nachforschungen zum Verschwinden seines großen Bruders Jamie anzustellen. Ihr Entschluss steht fest, kommt allerdings ins Wanken, als sich die zuständigen Ermittler weigern, nach Jamie suchen zu lassen. Während die Zeit verstreicht und die Chancen, Jamie lebend zu finden, immer kleiner werden, nimmt Pip die Sache dann doch selbst in die Hand. Schließlich geht es diesmal um ein Leben, das es zu retten gilt – wenn Jamie überhaupt noch am Leben ist.

Nachdem ich vor einigen Jahren bereits den ersten Teil „A Good Girl’s Guide to Murder“ gelesen habe, der mir sehr gut gefallen hat, war meine Freude entsprechend groß, als ich endlich den zweiten Teil der Reihe in den Händen hielt. Allerdings hatte ich auch gewisse Erwartungen und war gespannt, ob „Good Girl, Bad Blood“ diese erfüllen würde. Zunächst hatte ich den Eindruck, dass die Fortsetzung etwas an den Haaren herbei gezogen war – wie viele Vermisstenfälle im Umfeld einer Person kann es geben? Hätte der erste Teil nicht auch als Einzelwerk gut funktioniert? Doch beim Lesen ist mir klar geworden, dass ich mit diesen Gedanken zu kritisch war. Holly Jackson ist es erneut gelungen, eine unglaublich spannende Geschichte zu schreiben, die einerseits komplex, andererseits nicht zu konstruiert daher kommt. Die Bezüge zwischen dem ersten und dem zweiten Teil haben genau das richtige Maß: Der zweite Teil kann auch unabhängig gelesen werden. Allerdings staunt man an der einen oder anderen Stelle nicht schlecht, mit welchem Geschick diese zweite Geschichte bereits im ersten Band angelegt wurde – wenn man diesen denn kennt. Dieser Umstand hat mich wirklich begeistert, und meine Vorfreude auf den dritten Teil befeuert.
Auch die sprachliche Gestaltung, der Spannungsbogen und die geschaffene Atmosphäre in „Good Girl, Bad Blood“ haben mich überzeugt. Das Setting in der Kleinstadt funktioniert gut, ohne kitschig zu wirken, und bietet die optimale Kulisse für Pips Nachforschungen. Insgesamt kann ich eine absolute Empfehlung für „Good Girl, Bad Blood“ aussprechen: Es bietet die perfekte Mischung aus Spannung, Nervenkitzel und Geheimnissen, die es zu ergründen gilt.

*Erschienen bei one*

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Autorin / Autor: lacrima - Stand: 6. März 2023