Finns fantastische Freunde - Trollangriff und Einhornschinken

Autor: Rüdiger Bertram
Mit Illustrationen von Ute Krause

„Verdammte Hacke“ murmelt Finn, als er vor die Aufgabe gestellt wird, das Fass, welches erst wenige Augenblicke zuvor vom Himmel gefallen war, aus dem Teich zu ziehen.
Obwohl Finn Sachensammler ist, überlegt er zweimal, ob er diesen überaus ungewöhnlichen Fund nicht lieber an Ort und Stelle lässt. Denn anders als es die Antwort aus dem Fass vermuten lässt, befinden sich zwei Lebewesen darin: Zackarius der Große, ein Zauberer in einen rosa Mantel gehüllt, und sein Chamäleon-Drache Attila.
Von der hundsgemeinen Infamia aus dem Land-ohne-Namen verbannt, landen die beiden in der fremden Welt der Menschen. Finn beschließt, die Neuankömmlinge nicht hilflos im Park zurückzulassen und verfrachtet sie in den Schuppen im Garten seiner Eltern. Ein gutes Versteck, denn Finn hält sich täglich eine Zeitlang im Schuppen auf, da er in ihm seine Fundsachen aufbewahrt.
Neben ungewöhnlichen Essensgelüsten wie Einhornschinken, muss Finn dafür sorgen, dass seine Gäste keinen allzu großen Unfug anstellen. Abgefackelte Haare oder Hypnosezauber sind nur einige der Dinge, die Finns Leben auf den Kopf stellen.
Oberste Priorität hat allerdings die Überlegung, wie er Zackarius den Großen und Attila wieder in ihre Welt zurückschicken kann. Kaum in den Schuppen eingezogen, fängt das Abenteuer auch schon an.

Rüdiger Bertram sorgt im ersten Teil seiner Kinderbuchserie „Finns Fantastische Freunde“ für viele Lacher. Seine Nebensätze bergen einen Hauch Sarkasmus, der sowohl bei jung als auch bei alt für Gelächter sorgt. Der Hauptcharakter Finn erscheint herrlich bodenständig, zumal er ein einfacher Schuljunge ist, der beweist, dass echte Freundschaft viel mehr wert ist als oberflächliche Beliebtheit.
Der Rowohlt Verlag beschränkt das Buch auf 8 Jahre, die Geschichte ist aber auf alle Fälle auch schon für jüngeres Publikum geeignet, vor allem, wenn ein Lichtschalter plötzlich zum Sonnenzauber wird.
Insgesamt hat das Kinderbuch 173 Seiten, wobei die Kapitel angenehm kurzgehalten sind, sodass sich das Lesen einfach gestaltet und ohne große Cliffhanger pausiert werden kann.
Nach einem sehr spannenden Höhepunkt der Geschichte und einem klassischen Happy End, erwartet die Leserinnen und Leser die erfreuliche Nachricht, dass Finns Abenteuer noch lange nicht vorbei sind.

Ein außergewöhnliches Buch mit viel Humor, das auch dazu anregt, unsere Welt mit anderen Augen zu sehen.


*Erschienen bei rowohlt*

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Autorin / Autor: Yvonne - Stand: 24. September 2019