Feuerschwanz - Wunsch ist Wunsch

Mit neuem Gitarristen und einer ganzen Portion Humor, die Klischees des Mittelalters auf humorvolle Weise zu parodieren, starten die Maiden und Mannen um Peter Henrici jetzt richtig durch

Feuerschwanz Wunsch ist Wunsch

Der Mittelalter-Rock erlebt gerade einen große Beliebtheistwelle. Mit Sackpfeife, Harfe, Laute und Drehleier (alles Instrumente des Mittelalters) entsteht ein interessanter Mix aus alten und neuen Elementen. Subway to Sally, In Extremo und Schandmaul sind bekannte Vertreter dieser neuen Musikrichtung. In ihren Liedern geht es (wie im heutigen Leben auch) um Herz, Liebe und Schmerz. Aber auch heldenhafte Taten und Saufgelage werden besungen.

Die Band Feuerschwanz hat sich ebenfalls dem Mittelalter-Rock verschrieben. Seit 2004 tourt die Band durch Mittelaltermärkte und -spektakel. Sie reisten gemeinsam mit der bekannten Band „Saltatio Mortis“ durch Deutschland. Jedes Bandmitglied hat einen eigenen „Feuerschwanzcharakter“, die sich zu einer „Sage“ zusammenschließen. Nach einer rauschenden Feier in der Runie von Burg Feuerschwanz verfluchte sie eine Hexe. Erst wenn sechs unlösbare Aufgaben erfüllt sind, wird die Band Ruhe finden. Mit jedem Album wird die Geschichte von Sir Lanzeflott, Johanna von der Vögelweide, Prinz Hodenherz, Hans und dem Knappen weitererzählt. (Man sollte jedoch nicht erwarten, viel über besagte Aufgaben zu erfahren). Wie man an den Namen wohl erkennen kann, nimmt die Band sich selbst nicht furchtbar ernst. Ihr selbst gegebener Auftrag: Das Mittelalter parodieren.

„Wunsch ist Wunsch“ ist bereits das 4. Album der Band. 14 Titel finden sich auf der CD. Im Vorfeld wurde das Album freudig erwartet und auch kurz nach Erscheinungsdatum in der Mittelalterszene gelobt. Ich kenne mich nicht auf diesem Gebiet aus, schenkt man den Fans jedoch Glauben, so ist Wunsch ist Wunsch das beste Feuerschwanzalbum. Einige Lieder, wie zum Beispiel „Wir lieben Dudelsack“ oder „Maria“ und „Des Kriegers Sohn“ gefallen mir sehr gut. Das sind Stücke, bei denen man tanzen und mitsingen möchte. Insgesamt finde ich das Album musikalisch gelungen. Einige Lieder sind inhaltlich jedoch etwas befremdlich. So wird das männliche Geschlechtsteil in „Latte“ besungen. In „Wunsch ist Wunsch“ (dem Titelstück) hat der Sänger keinen innigeren Wunsch, als mit der Fee zu schlafen, wenn sie ihm drei Wünsche schenkt. Irgendwo ist das schon lustig, aber es ist doch ein etwas verzerrtes, mittelalterliches ;), Frauenbild. Überspringt man diese Stücke aber (oder achtet nur auf die Musik), ist das Album durchaus hörenswert. Auch die Gestaltung des Booklet ist gelungen. Die Fee führt durch die Seiten. Jedem Bandmitglied wird ein Wunsch ermöglicht (in Form von Gedankenblasen dargestellt).

Album Trailer ’Wunsch ist Wunsch’:

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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 6. Juni 2011