Ist der Faceboom bald zu Ende?

Umfrage: Unter österreichischen Facebook-Nutzern steigt die Langeweile

LizzyNet

Dass der Hype um Facebook nicht ewig anhält, war ja zu erwarten. Alles, was je im Netz groß und stark wurde, wird irgendwann unbedeutend, weil ein anderes Angebot plötzlich attraktiver erscheint. Doch bei Facebook könnte der Boom schneller zu Ende sein als erwartet, wenn man sich die Ergebnisse einer neuen Studie ansieht, die die Wirtschaftsuniversität Wien zusammen mit futurezone.at, einem Internetportal für Computer und Netzpolitik durchgeführt hat.

Demnach geben immer mehr Facebook-NutzerInnen (38 Prozent) an, dass sie anfangen, sich in dem inzwischen bekanntesten sozialen Netzwerk zu langweilen. Obwohl neun von zehn der Befragten sich mindestens einmal am Tag bei Facebook anmelden und 30 Prozent dort mehr als drei Stunden am Tag verbringen, überlegt ein Drittel der Studienteilnehmer, vielleicht in ein anderes soziales Netzwerk zu wechseln. Bis jetzt aber scheint Facebook noch "gleich nach dem Schlafen und Essen" zu kommen, sagt die Studienautorin Jana Korunovska von der WU Wien in einem Interview gegenüber futurezone.at. Und bei etwa sieben Prozent sieht sie sogar einen Verdacht auf Facebook-Sucht.

Befragt zu der Einschätzung, wem denn die ganzen persönlichen Daten, Bilder, Kontakte, Links usw. gehören, die sich im Laufe der Zeit in so einem Profil ansammeln, gab nur etwa ein Drittel an, dass sie selbst die EigentümerInnen seien. 25 Prozent glauben, dass ihre Daten nun Facebooks Eigentum sind und weitere 35 Prozent sind der Ansicht, dass die Daten sowohl ihnen und Facebook gehören.

Die interessanteste Frage bezog sich darauf, wie viel den befragten FacebooknutzerInnen ihre Daten denn wert seien? Über 60 Prozent hielten sie für absolut wertlos - allerdings bevor sie darüber informiert wurden, dass ihre Informationen weiterverkauft werden. Nach dieser Information waren plötzlich viel mehr Befragte bereit, durchschnittlich fünf Euro zu zahlen, damit ihr Profil vor dem Zugriff durch Marketing-Firmen geschützt ist.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 19. März 2012