Essen! Nicht wegschmeißen

Am 29. September ist der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung

Der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September (engl: International Day of Awareness on Food Loss and Waste Reduction) mag einen sperrigen Namen haben, behandelt aber ein wichtiges Thema. Denn während Menschen überall auf der Welt Hunger leiden und ständig diskutiert wird, wie die wachsende Weltbevölkerung gesund, gerecht und ausreichend ernährt werden kann, landen Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll. Die Gründe sind vielfältig: Schmeckt nicht, mag ich nicht, zu viel gekauft, sieht nicht schön aus, falsch gelagert, das Haltbarkeitsdatum ist überschritten. Auch wenn der Apfel mit der faulen Stelle oder das schon etwas trockene Brot hungernden Menschen in anderen Teilen der Welt im Moment auch nicht weiterhelfen würden, haben diese Lebensmittel doch schon eine Menge Ressourcen verbraucht, die anderen Menschen darum nicht mehr zur Verfügung stehen. All die Energie, das Wasser, die Arbeitskraft, die für die Herstellung nötig waren, sind verloren - für nichts.

Dafür möchte dieser Tag sensibilisieren, der 2019 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde. Denn ganz gleich, wie sehr ihr euch darüber Gedanken macht, welche Lebensmittel wohl am nachhaltigsten sind, ihre Verschwendung zu verhindern, ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ernährung, die für alle reicht und unseren Planeten nicht überlastet.

Im Jahr 2022, aus dem die letzte Erhebung zu diesem Thema stammt, sind allein in Deutschland insgesamt knapp 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle (Frischmasse) entstanden. Dazu zählen zum Beispiel übrig gebliebene Speisereste und nicht verkaufte Lebensmittel, aber auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, Strünke und Blätter, Kaffeesatz oder Knochen. Hinzu kommen weitere Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lebensmittelkette. Der Großteil dieser Abfälle ist mit 6,3 Millionen Tonnen dabei in privaten Haushalten entstanden. Demnach wirft jede:r Verbraucher:in 74,5 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg.

Am Tag gegen Lebensmittelverschwendung startet darum auch die jährliche Aktionswoche "Zu gut für die Tonne!" des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Eine Vielzahl von Mitmachaktionen und Tipps laden in dieser Woche ein, das eigene "Wegschmeiß-Verhalten" unter die Lupe zu nehmen und es besser zu machen.

  • Einkauf gut planen
    Überlegt, was ihr wirklich braucht und essen wollt. Geht nicht mit knurrendem Magen in den Supermarkt, das verführt dazu, viel zu viel zu kaufen. Finger weg von Sonderangeboten bei verderblichen Lebensmitteln. Wenn du nur zwei Brötchen essen kannst, dann kauf auch nur zwei, auch wenn es die Dreiertüte im Angebot gibt.
  • Richtig lagern
    Zu viel gekauft? Zu viel gekocht? Dann lagert die Lebensmittel so, dass sie möglichst lange halten und später gegessen werden. Manches gehört in den Kühl- oder Gefrierschrank, anderes muss dunkel und trocken gelagert werden. Reste von der Party oder einem Festmahl können auch gut eingefroren werden. Später freut ihr euch über Köstlichkeiten aus der Tiefkühltruhe.
  • Weiterverwerten
    Ist das Obst nicht mehr knackig, eignet es sich noch gut für Kuchen, Smoothies oder Desserts. Gemüse könnt ihr in vielen Fällen wieder auffrischen. Die berühmte Gummimöhre oder Radieschen werden z.B. nach einer Zeit in kaltem Wasser wieder frisch. Trockenes Brot schmeckt lässt sich in Form von Semmelbröseln oder Croutons zu neuen köstlichen Gerichten verarbeiten, überbacken oder in Öl rösten. Die Pizza von gestern wird in der Pfanne wieder knusprig. Es gibt viele Möglichkeiten, nicht mehr ganz taufrische Lebensmittel noch zu einem guten Essen zu verarbeiten.
  • Nicht zu viel auf den Teller schaufeln
    Reste auf dem Teller lassen sich nicht gut weitergeben oder weiterverwenden. Darum lieber weniger auf den Teller schaufeln und im Zweifelsfall nachnehmen. Frisch gekochte Reste können wunderbar im Kühlschrank auf den nächsten hungrigen Gast warten oder eingefroren werden. Bei kleinem Hunger könnt ihr in Restaurants um eine kleine oder halbe Portion bitten.
  • Sehen, riechen, schmecken statt aufs Mindesthaltbarkeitsdatum zu schielen
    Viele Lebensmittel sind viiiiiel länger haltbar, als das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Vor allem trockene Waren halten manchmal Monate oder gar Jahre länger. Also erst sehen (Schädlinge? Schimmel?), riechen (muffig, faulig?), schmecken, bevor ihr etwas in die Tonne schmeißt.
  • Teilen und verschenken
    Ehe ihr was wegschmeißt, überlegt, wer es vielleicht noch essen mag. Der angebissene Döner ist vielleicht nicht das Richtige zum Weitergeben, aber eine Packung Tee, der euch nicht schmeckt, die Hälfte vom viel zu großen Brot oder Obst und Gemüse, das ihr nicht verwenden könnt. Und wer zu viel gekocht hat, lädt sich einfach spontan Gäste ein.

    Quelle und weiterführende Informationen

    Was denkst du darüber?

    Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. September 2025