Ehrlichkeit abnehmend

Studie: Warum wir morgens weniger flunkern als abends

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Bist du auch wirklich immer ehrlich? Wer diese Frage mit „ja“ beantwortet, ist vermutlich gerade in diesem Moment nicht ganz so ehrlich. Vor allem zu späterer Stunde fällt es schwer, bei der Wahrheit zu bleiben. Das behauptet zumindest eine aktuelle Studie.

In zwei Experimenten setzten Maryam Kouchaki (Harvard University) und Isaac Smith (University of Utah) die teilnehmenden Studenten vor einen Computerbildschirm: Die eine Gruppe morgens, die andere gegen Nachmittag. Hier spielten sie ein Spiel, bei dem sie Geld gewinnen konnten. Mogelten sie, so wurde dies mit einem höheren Gewinn „belohnt“, als wenn sie nicht schummelten. Und siehe da: Diejenigen, die morgens zwischen 8 und 12 Uhr spielten, schummelten wesentlich weniger als diejenigen, die danach dran waren, zwischen 12 und 18 Uhr.

Ein Online-Test zeigte die gleiche Tendenz: Kommunizierten die Testpersonen mit einem virtuellen Partner, so flunkerten sie diesen am Nachmittag häufiger an als am Morgen. Die ForscherInnen nennen dies den „Morning Morality Effect“.

Auch wie es um das Moralbewusstsein der Teilnehmenden bestellt ist, wollten die ForscherInnen herausfinden und ließen wieder zwei Gruppen Wortfragmente wie "_ _RAL" und "E_ _ _ C_ _" ergänzen. Das Ergebnis: Die Gruppe, die am Morgen am Test teilnahm, formte Wörter wie "moral" and "ethical", die Nachmittagsgruppe häufiger "coral" und "effects".

Anscheinend geht unsere Selbstdisziplin im Laufe des Tages flöten, mutmaßen die ForscherInnen. Und eine gewisse Selbstdisziplin sei wichtig, um der Verlockung zu schummeln und sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen, widerstehen zu können.

Gut, dass Klassenarbeiten meistens morgens geschrieben werden ;-). Wobei die Studie natürlich nur eine Tendenz aufzeigt. Leider kann man sich nicht darauf verlassen, morgens immer die Wahrheit zu hören zu bekommen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung, Bild: LizzyNet - Stand: 31. Oktober 2013