Wenn „Dr. Google“ depressiv macht

Online nach Krankheitssymptomen zu suchen, wirkt sich negativ auf unsere Psyche aus

Gehört ihr auch zu jenen, die bei irgendwie unerklärlichen Symptomen erstmal nicht die Hausärztin aufsuchen, sondern im Internet um Rat fragen? Und kennt ihr das Phänomen, dass ihr euch danach so ganz und gar nicht erleichtert fühlt? Mit dieser Empfindung seid ihr nicht allein, denn wie eine aktuelle Studie der Uni Köln feststellt, steigert schon eine kurze Internetsuche nach Krankheitsanzeichen die Angst, ernsthaft erkrankt zu sein.

Für die Studie ließen die Wissenschaftler_innen junge Erwachsene im Alter von durchschnittlich 23 Jahren fünf Minuten lang persönliche Symptome bei "Dr. Google" suchen. Obwohl in dieser Altersgruppe das Risiko für eine Krankheitsangststörung (ehemals „Hypochondrie“ genannt) üblicherweise gering ist, gaben die Proband_innen direkt nach der Internetrecherche an, sich nun mehr Sorgen über ihre Gesundheit und die Krankheitssymptome zu machen. Waren die Teilnehmer_innen schon vorher schlechter Stimmung, führte das Googeln nach einer vermeintlichen Krankheit dazu, dass sich die Betroffenen nun noch mehr Sorgen machten. Dabei zeigten sich die negativen Folgen nicht nur, wenn die Proband_innen auf Webseiten landeten, die über besonders gravierende Krankheiten informierten. Auch zurückhaltende, moderate Auskünfte zu Symptomen steigerten das Unwohlsein der Testpersonen.

Fast jede_r Zweite (46 Prozent der Deutschen) sucht im Internet nach Symptomen und Krankheitsbildern. Da es kaum Langzeitstudien gibt, ist es zurzeit zwar schwer zu sagen, ob Internetrecherchen zur Entwicklung einer ernsthaften Krankheitsangststörung führen. Fest steht aber laut der Studie, dass der Besuch bei Dr. Google sich negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirkt. Ein Grund mehr, doch lieber zur Hausärztin oder zum Hausarzt eures Vertrauens zu gehen ;-)

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung