Demokratie fördert nachhaltiges Handeln!

Studie: Gemeinschaftliche Entscheidungen stoppen Egoisten

Bild: LizzyNet

Künftige Generationen werden es schwer haben: Schon jetzt werden natürliche Ressourcen immer knapper und unser Klima wandelt sich zum Schlechten. Was bleibt übrig für die, die nach uns kommen? Immerhin bilden Ressourcen wie Wasser, Holz, Mineralien, Tier- und Pflanzenarten die wesentliche Grundlage menschlichen Lebens und Wirtschaftens, auf die auch folgende Generationen ein Anrecht haben.

„Folgende Generationen? Was hab´ ich denn mit denen am Hut? Ich lebe im Hier und Jetzt und muss dafür sorgen, dass es mir gut geht!“ Diese Einstellung scheinen viele Leute zu haben. Sie ist einerseits verständlich, denn mit künftigen Erdenbürgern zu kooperieren, bringt keinen unmittelbaren Vorteil, sondern bedeutet für uns nur Einbußen. Andererseits ist diese Einstellung natürlich fatal, sollen doch auch unsere Kinder und Kindes-Kinder noch von den vorhandenen Ressourcen zehren.

*Die Lösung? Demokratie!*
Wie können wir diesen Konflikt also lösen und sicherstellen, dass die Schritte, die wir heute gehen, nicht das Leben künftiger Generationen gefährden? Die Antwort – so amerikanische Forscher der Harvard Universität – ist ziemlich simpel und liegt in den Grundfesten unserer Gesellschaft verankert: der Demokratie. Denn entscheidet man demokratisch, wie viel eines nachwachsenden Rohstoffs jeder Generation zusteht, wird jede noch so gierige Einzelperson von einer vernünftigen Mehrheit überstimmt. Grundvoraussetzung ist aber: Die Abstimmung muss für alle bindend sein.

Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher mit Hilfe eines von ihnen entwickelten Online-Spiels: Die Versuchspersonen wurden dazu in Gruppen von jeweils 5 Personen eingeteilt. Jede Gruppe stellte eine Generation dar, die über jeweils 100 Einheiten einer Ressource verfügte. Jede einzelne Person in der Gruppe durfte entscheiden, wie viel Einheiten sie von der gemeinschaftlichen Ressource entnehmen wollte. Blieb am Ende mehr als die Hälfte der Ressource übrig, wurde der Vorrat wieder aufgefüllt und an die nächste Generation weitergegeben. Falls nicht, gingen alle folgenden Generationen leer aus.

In den meisten Fällen beuteten einzelne Mitglieder der Gruppe die Ressource aus, so dass für die folgenden Generationen nichts mehr übrig blieb – selbst dann nicht, wenn sich der Rest der Gruppe sozial verhalten hatte. Die Forscher gehen davon aus, dass die meisten Menschen im Allgemeinen zwar gewillt sind kooperativ und sogar uneigennützig zu handeln. Die Angst aber, von anderen übervorteilt oder ausgenutzt zu werden, überwiegt und lässt sie egoistisch handeln.

*Egoismus überstimmt*
Hatten die Teilnehmer jeder Gruppe aber die Möglichkeit, gemeinsam darüber abzustimmen, wie viele Einheiten der Ressource an sie selbst und wie viele an künftige Generationen gehen sollten, dann blieb auf einmal genug für die Folge-Generation übrig. Die Mehrheit der kooperativen Gruppenmitglieder konnte sich somit gegen einzelnen Querulanten durchsetzen. Darüber hinaus waren mehr Teilnehmer zu nachhaltigem Verhalten bereit, wenn sie wussten, dass sich auch alle aus der Gruppe daran halten müssen. Waren beispielsweise nur drei der fünf Spieler an die demokratisch gefällte Entscheidung gebunden, blieb am Ende doch wieder zu wenig übrig.

Dieses Ergebnis – so die Forscher – zeige eindeutig, warum nicht bindende Verträge, wie beispielsweise das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz, relativ wirkungslos seien: Einzelne Mitglieder, die nicht bereit sind zu kooperieren, können die Kooperationsbereitschaft aller anderen Beteiligten stark senken und somit den Erfolg gefährden…

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Autorin / Autor: Redaktion / EG