Umwelt ist eine Herzensangelegenheit

Studie zum Naturbewusstsein der Deutschen

„Natur und Umwelt geht uns alle an!“ und diese Erkenntnis scheint mittlerweile auch bei den meisten Deutschen durchgedrungen, wie die neue Studie zum Naturbewusstsein des Bundesumweltministeriums zeigt. Das Interesse an einer natur- und umweltschonenderen Lebensweise und die Bereitschaft, sich persönlich für die Erhaltung der Natur einzusetzen, sind stark ausgeprägt: 96 % der Befragten sehen den Schutz der Natur als eine Pflicht des Menschen an. Die Bereitschaft, selbst etwas zu tun ist recht hoch: 61 % können sich vorstellen, an einem zeitlich befristeten Projekt zum Schutz der Natur aktiv mitzuarbeiten.

Nur mit der Umsetzung könnte es besser klappen. 18 % der Befragten sagen, dass sie sich jetzt schon aktiv für den Schutz der Natur einsetzen, mit kleineren Aktivitäten im privaten Bereich, wie der Pflege von Teichen und Hecken oder dem Aufhängen von Nistkästen. Weiter gefasstes, öffentlicheres Engagement ist bisher geringer vertreten. Gründe, die einer freiwilligen Tätigkeit entgegenstehen, sind vor allem Zeitknappheit und die Abneigung gegenüber Langzeitverpflichtungen. Hemmend ist für viele auch das Gefühl, nicht zur Gruppe der Naturschützerinnen und Naturschützer zu passen, und die Einschätzung, nicht genügend Fachwissen für ein Engagement im Naturschutz mitzubringen.

*Gesundheit und Erholung sind wichtige Gründe für den Naturschutz*
Naturschutz ist für die meisten eine Herzensangelegenheit. Gesundheit und Erholung des Menschen sowie das Recht zukünftiger Generationen auf intakte Natur erkennen etwa 70 % uneingeschränkt als Gründe für den Schutz der Natur an. Ein hohes Gewicht haben auch die Begründungen, dass Tiere und Pflanzen ein eigenes Recht auf Existenz haben (63 %) und dass in der Natur Schönheit und Vielfalt (59 %) erlebbar sind. Klugheitsargumente, wie etwa der wirtschaftliche Nutzen der Natur für den Menschen, fallen weniger ins Gewicht.

Dass Natur eine Herzensangelegenheit der Deutschen ist, zeigt sich ebenfalls an folgenden Zahlen: Für 93 % gehört Natur zu einem guten Leben dazu und für ebenso viele bedeutet Natur Gesundheit und Erholung. 86 % der Befragten geben an, dass es sie glücklich macht, in der Natur zu sein.

*Energiewende ja, aber ohne Strommasten*
Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet den Ausbau der erneuerbaren Energien – allerdings nicht jede Form, schließlich solle der Wald nicht weichen müssen, um neue Stromtrassen für die Energiegewinnung anzulegen. Gefragt vor dem Hintergrund, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien zu Veränderungen im Landschaftsbild führen wird, findet insbesondere der Ausbau von Windkraftanlagen im Meer (87 %) und an Land (79 %) sowie von Solaranlagen außerhalb von Siedlungen (77 %) die Akzeptanz der Bevölkerung. Deutlich weniger beliebt wäre hingegen eine Zunahme von Hochspannungsleitungen, nur 42 % würden dies akzeptieren.

*Hintergrund*
Für die Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamts für Naturschutz wurden deutschlandweit über 2.000 Angehörige aller gesellschaftlichen Gruppen ab einem Alter von 18 Jahren zu ihren persönlichen Einstellungen und ihren Wissensstand zu Natur, Naturschutz und biologischer Vielfalt befragt.

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Autorin / Autor: Pressemitteilung/ Redaktion - Stand: 3. September 2012