December von Scala & Kolacny Brothers

Melancholisch schön!

Albumcover December von Scala & Kolacny Brothers (

Scala & Kolacny Brothers ist ein Mädchenchor mit Sitz in Aarschot (Belgien), der aus über 60 Mitgliedern im Alter von 14 bis 24 Jahren besteht und von den Gebrüdern Stijn und Steven Kolacny geleitet wird. Mit „December“ bringen sie nun ihr 13. Album heraus. In Deutschland wurden sie vor allem mit zwei Cover-Versionen bekannt, zum einen mit dem MIA-Song „Hungriges Herz“, den die Raiffeisenbank seit Längerem als Hintergrund für ihre Spots verwendet, und zum anderem war der Trailer des Films „The Social Network“ von David Fincher mit ihrer Version des Radiohead-Songs „Creep“ unterlegt.
Steven Kolacny beschreibt im Booklet die Entstehungsgeschichte des Albums. So hätte er nie gedacht, dass Scala & Kolacny Brothers und Weihnachtslieder zusammenpassten. Auch wollten sie keine „gewöhnlichen“, sondern alternative Weihnachtslieder aufnehmen und hätten nicht gedacht, dass es davon so viele gebe. Nach einer Umfrage auf ihrer Facebook-Fanseite hätten allerdings über 140 Vorschläge auf ihrer Liste gestanden. 15 Weihnachts-, Winter- oder einfach nur winterweihnachtliche Stimmung verbreitende Lieder, die gar keine wirklichen Weihnachtslieder sind, haben es letztendlich auf „December“ geschafft.
Ich kannte bei weitem nicht jedes Lied auf dieser CD, daher war es für mich anfangs nicht wirklich überraschend, einen Chor zu hören, einfach weil ich die Originalversion nicht im Ohr hatte. Allerdings wurden auch viele Lieder eingesungen, die ich kenne und auch liebe, und hier ist es dann wirklich eine angenehme Überraschung, die unaufgeregten, unaufdringlichen Mädchenstimmen zu hören, die durch ihren Chorgesang eine ganz andere Stimmung verbreiten, als die Originalversion dies ursprünglich wohl getan hat. Es gab einige Höhepunkte auf diesem Album und einer davon ist „Eskimo“, in der Originalversion von Damien Rice, das ich zuvor bereits kannte und das zu meinen Lieblingsliedern zählt. In der Scala-Version klingt es einfach nur bezaubernd.
Während ich diese Rezension schreibe, höre ich mich ein weiteres Mal durch dieses Album und komme dabei in eine melancholische Weihnachtsstimmung. Das sollte also angefügt werden: Es ist kein fröhliches Weihnachtsalbum, eher traurig und melancholisch, aber durchaus durchgehend schön anzuhören und manch einer wird darin Perlen entdecken, wie ich die Version des „Eskimos“.
Ob es allerdings wirklich ein Weihnachtsalbum ist, lässt sogar der Chorleiter Steven Kolacny offen, der im Booklet abschließend schreibt:
„’December’ is not a Christmas CD. Or is it?
‚December’ is a Christmas CD. Or isn’t it?”
Und somit überlässt er die Entscheidung dem geneigten Hörer.
Meiner Meinung nach ist „December“ ein alternatives Weihnachtsalbum, ein wenig untypisch, aber sehr gut geeignet, die Weihnachtszeit besinnlich zu gestalten.

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Autorin / Autor: dulcedo - Stand: 30. Dezember 2012