Das dunkle Wort

Autorin: Sylvia Englert

Der Magier Terwyn hat der Magie abgeschworen, denn er hat durch einen schwerwiegenden Fehler in der Vergangenheit den Tod seiner geliebten schwangeren Frau verursacht. Als verbitterter Einsiedler lebt er nun zurückgezogen und verweigert auch Hilfesuchenden seine Unterstützung, um seinen Schwur zu halten. Doch dann wird das Orchideenreich von einer zerstörerischen magischen Macht bedroht und die Mitglieder seines ehemaligen Magierzirkels bitten ihn um Hilfe, denn als Magier des siebten Stroms verfügt Terwyn über besondere Kräfte. Angesichts der drohenden Vernichtung des Orchideenreichs bricht Terwyn seinen Schwur, nur um vor eine noch schwerwiegendere Entscheidung gestellt zu werden.

Der Roman der Bestsellerautorin Sylvia Englert nimmt einen von der ersten Seite an gefangen und lässt einen bis zum Ende nicht mehr los. Die Welt ist fantasievoll und detailreich gestaltet, die Figuren sind mehrdimensional und glaubwürdig, die Handlung lädt zum Nachdenken ein, denn neben dem klassischen Kampf gegen eine böse Macht geht es hier auch um die Frage, ob auch Böses gegen das Böse eingesetzt werden darf und welche Zwecke welche Mittel heiligen.

Ansonsten hat dieses Buch neben einem wunderschönen düster-magischem Cover alle Zutaten, die ein guter Fantasyroman braucht: Magie, zauberhafte Wesen, Intrigen, sehr böse Böse, Liebe und tödliche Gefahr. Drachenfreunde kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten.
Englert verzichtet auf klischeehafte Darstellungen und Schwarzweißmalerei. Das Orchideenreich ist selbst nicht gerade die Krone der Schöpfung und auch die Hauptfiguren sind fehlerhaft, mal kleinlich, mal voller Vorurteile. Frauen nehmen in diesem Roman viele unterschiedliche Rollen ein, die dankenswerterweise über die der schönen Prinzessin, der bösen Hexe oder der megastarken Supermagierin hinausgehen. Da bricht sich glücklicherweise auch der Supermagier himself keinen Zacken aus der Krone, wenn er sich von der ganz und gar unmagischen Händlerin angezogen fühlt.

Ein großer Pluspunkt ist außerdem, dass es sich bei diesem Fantasyroman um einen einzelnen, abgeschlossenen Roman handelt. Auch wenn eine Fortsetzung sicher nicht ausgeschlossen ist, dieses Buch endet mit einem richtigen Ende und nicht mit einem Cliffhanger. Ihr müsst also nicht Monate auf den zweiten, dritten, vierten, zehnten Band warten.

*Fazit*: Ein lesenswerter, unterhaltsamer und fantasievoller Fantasyroman, der durch Spannung und gelungene Charaktere besticht und auch gut von Jüngeren gelesen werden kann, selbst wenn es ausdrücklich ein Erwachsenenbuch ist.

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Autorin / Autor: luthien - Stand: 17. Mai 2018