Count On You

Autorin: Morgane Moncomble
Übersetzt von Ulrike Werner-Richter

Sängerin, Schauspielerin und Model Daisy Coleman erklimmt die Karriereleiter immer weiter, fast alles läuft perfekt – bis auf ihren Stalker Frank. Er terrorisiert sie in den sozialen Netzwerken, beschreibt sie als seine große Liebe und wird immer aufdringlicher, sodass Daisys Managerin sich gezwungen sieht, einen weiteren Bodyguard für sie einzustellen: Thomas ist strikt und gut in seinem Job. Aber vor allem ist er ein Freund aus Kindertagen dem Daisy seit jeher verfallen ist – es dauert nicht lange bis es zwischen den beiden zu knistern beginnt.

Ohne viel drum herum zu reden muss ich leider gestehen, dass mir dieses Buch überhaupt nicht gefallen hat. Die Idee ist nicht schlecht und man hätte durchaus etwas daraus machen können, aber von der ersten Seite an gab es nur immer mehr Dinge, die mich das Buch einfach nur aus der Hand legen lassen wollte.

Im Grunde fing es schon bei den Hauptcharakteren an; mit Daisy bin ich gar nicht warm geworden, sie ist das typische Showgirl, zeigt damit aber einen völlig falschen Umgang. Ihr Verhalten ist sprunghaft und oft nicht nachvollziehbar. Thomas hat mir als Charakter schon gefallen, durch seine Vergangenheit und eigenen Probleme gibt er einiges her, allerdings wird er immer wieder an Daisys Verhalten angepasst um klischeehaft Szenen zu erzeugen, die dann wieder gar nicht zu ihm passen. Sehr schade.

Im Laufe des Buches geht es um Soziopathen - ich verstehe die Idee, die die Autorin hier verfolgt hat, allerdings vermittelt sie durch die Umsetzung ein völlig falsches Bild eines Soziopathen und mit Verwendungen solcher Diagnosen in Büchern sollte man meiner Meinung nach nicht so leichtfertig umgehen.

Im Gesamten wirkt die Geschichte eher wie eine Aneinanderreihung überperfekter Träume und Klischees, wodurch das ganze schnell unstimmig, unrealistisch und vor allem nicht authentisch wird.
Das ganze passt einfach nicht zusammen, die Charaktere sind in sich widersprüchlich, ihre Intentionen kaum erkennbar und die Beziehung für mich lange Zeit überhaupt nicht greifbar. Wichtige Szenen werden mittendrin abgebrochen, andere viel zu überzogen – es passt einfach nicht zusammen.

Das Ende war dann auch eher, naja, platt, vorhersehbar und ebenfalls durchzogen von Klischees. Auch hier stoße ich mich wieder sehr am Umgang mit psychischen Erkrankungen, deren Beschreibung und Auslegung. Einfach nicht mein Fall.

Mir persönlich hat das Buch nicht gefallen, ich halte aber trotzdem niemanden davon ab sich eine eigene Meinung zu bilden; Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und wer weiß; vielleicht ist es ja für Dich genau der Renner.

*Erschienen bei LYX*

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Autorin / Autor: Paula - Stand: 15. Mai 2023