Beziehungskiller Facebook?

Studie: Private Postings stellen Beziehung auf die Probe

Es ist ja schön, wenn man Schmetterlinge im Bauch hat und am liebsten die ganze Welt umarmen möchte. Aber wenn man die ganze Welt – oder zumindest den erweiterten Freundeskreis – online an seinem Liebesglück teilhaben lässt, kann das die Beziehung  ganz schön auf die Probe stellen. Zu diesem Schluss kommen ForscherInnen der University of Kansas nach der Auswertung unterschiedlicher Studien.
Wenn jemand im Netz zu viel von sich und seiner Beziehung preisgibt, fühle sich der Partner weniger einzigartig, weniger wichtig, erklären die ForscherInnen um Juwon Lee. Im Facebook-Zeitalter posten viele drauflos und es gebe immer weniger Informationen, die nur dem Partner vorbehalten bleiben und mit niemandem sonst geteilt werden.

Die ForscherInnen legten für ihre Untersuchungen mehrere mal mehr, mal weniger offenherzige Test-Profile an. Nun baten sie die TeilnehmerInnen, sich vorzustellen, dass dieses Profil das der Liebsten beziehungsweise des Liebsten sei. Und natürlich fühlten die Befragten ihre eigene Intimität „bedroht“, je offener der imaginäre Partner über Gefühle sprach. Sollten sie die Profile anderer Plappermäuler und ihre Liebesbeziehungen bewerten, schätzten sie diese stets weniger innig ein als bei Wenig-PosterInnen. Schwierig wird es vor allem dann, wenn die Netzwelt vor dem oder der Liebsten die wichtigsten Neuigkeiten erfährt. Da ist Kränkung vorprogrammiert.

In ähnlichen Tests schauten sich die Teilnehmenden die Profile zweier ganz unterschiedlicher NutzerInnen an. Auf dem einen ging es eher um Sport, Hobbys oder das Wetter. Auf dem anderen Profil ließ der/die NutzerIn die Seele baumeln, beklagte sich über die Eltern, Klassenkameraden, jammerte über Gewichtsprobleme und postete Partyfotos. Und auch hier: je Offenherziger die fiktive Partnerin, umso weniger Vertrautheit verspürten die Testpersonen zu dieser.

Bei freundschaftlichen Beziehungen schade die Offenherzigkeit in Sozialen Netzwerken aber weniger, so die ForscherInnen um Juwon Lee. Freunde bestünden eben nicht so sehr auf das Exklusiv-Recht an Informationen wie feste Partnerinnen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 15. Februar 2013