All the things (s)he said

Autorin: Inka Lindberg

Inka Lindberg veröffentlichte mit „All the things (s)he said“ einen weiteren queeren New Adult-Liebesroman im Knaur-Verlag. Auf 400 Seiten begleiten wir Skye und ihren vierbeinigen Begleiter Hans-Joseph in ein neues Leben. Denn direkt auf den ersten Seiten trennt sich Skye von ihrem langjährigen Freund Lukas und wirft ihr ganzes Leben über den Haufen. Seit ihrer Jugendzeit war sie durchgängig in Beziehungen, hat zwanghaft an einem Ägyptologie-Studium festgehalten und alles versucht, um ihren Eltern zu gefallen. Doch wo blieb sie selbst in all den Jahren?

Um herauszufinden, wer sie ist und was sie von ihrem Leben möchte, schwört Skye sich ein Jahr Single zu bleiben. Sie zieht in eine neue Wohnung, möchte Freunde finden und den Kontakt zu ihrer Schwester wieder aufbauen. Direkt bei ihrem Einzug lernt sie Amir kennen, einen jungen Mann, der unter ihr wohnt. Schnell freunden sie sich an und Skye wird zum häufig gesehenen Gast in seiner Wohnung. Diese teilt er sich als Wohngemeinschaft mit Martin, Zeynep und Naima – letztere ist äußerst attraktiv doch mindestens genauso reserviert. Während sie Skye anfangs nicht einmal sympathisch ist, kommen sie sich eines Tages ungeahnt näher – wartet hier die klassische Haters to Lovers Story auf uns?

Keine Sorge, dem ist nicht so – doch mehr möchte ich nicht verraten. Klar ist auf jeden Fall, dass weniger die Love-Story im Vordergrund steht als die Reise von Skye zu sich selbst. Während sie über sich selbst hinauswächst und lernt zu erkennen, was sie selbst eigentlich vom Leben möchte, eröffnen sich für den Leser wertvolle Erkenntnisse. Inka Lindberg erinnert uns daran, dass wir uns nie selbst für ein "wir" aufgeben und die eigenen Bedürfnisse zurückstellen sollten. Ich bin ebenso wie Skye Ende 20 und kann ihre Gefühlswelt sehr gut nachvollziehen und auch wenn sie sich gern klein macht, steckt in ihr ein großer und starker Charakter – wie in so vielen von uns. Doch nicht nur Skye verkörpert Eigenheiten und Charakterzüge unserer Generation, auch alle anderen Protagonisten haben wohl überlegte Stärken und Schwächen, die uns nicht unbekannt sind. Der Roman hält uns somit häufig einen Spiegel vor – in den wir ruhig eine Minute hineinschauen sollten. Die queere Lovestory verläuft dabei nebenher und fügt sich angenehm unauffällig in den Gesamtplot ein. Mit einer selten gelesenen (und in der Realität gesehenen) Selbstverständlichkeit wird mit dem Thema sexuelle Orientierung umgegangen. On top möchte ich noch das wunderschöne Design erwähnen. Die Erstauflage kommt mit einem schlichten, grazilen Farbschnitt daher und die Personen auf dem Layout matchen perfekt mit der Protagonistenbeschreibung im Buch.

Ganz klare Leseempfehlung für New Adult-Liebhaber!


Erschienen bei Knaur

Deine Meinung?

Autorin / Autor: Franziska K. - Stand: 28. April 2025