Arsen-Aliens?

Erstaunliches Bakterium verändert Definition von Leben

Die Bausteine des Lebens standen für Wissenschaftler in aller Welt fest: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor und Schwefel galten als unverzichtbare Zutaten, aus denen organisches Leben entsteht. Bis jetzt. Die Forscherin Felisa Wolfe-Simon und ihren Kollegen am Astrobiologie-Institut der NASA haben nämlich eine Entdeckung gemacht, die dieses Weltbild bis in seine Grundfesten erschüttert. In einem kalifornischen Salzsee haben sie ein Bakterium mit dem kryptischen Namen GFAJ-1 entdeckt, das auf den vermeintlich unverzichtbaren Baustein Phosphor verzichten und ihn kurzerhand durch das hochgradig giftige Arsen ersetzen kann. Den entdeckten Mikroorganismen gelingt es, Arsen zu nutzen, um sich zu reproduzieren. Arsen ist zwar dem Phosphor chemisch gesehen ähnlich, gilt aber als hochgradig giftig und damit als lebensfeindlich. Es wurden zwar bereits Mikroben entdeckt, die Arsen verzehren können, aber dass Arsen von Lebensformen genutzt werden kann, um sich zu verfielfältigen, gilt als absolute Sensation.

Eine neue Definition von Leben

Die Meldung geht um die Welt, denn sie stellt das bisherige Konzept irdischen Lebens komplett auf den Kopf. Die ForscherInnen glauben, dass ihre Entdeckung zahlreiche Wissenschaftsgebiete grundlegend verändern wird.
"Wenn etwas hier auf der Erde so etwas Unerwartetetes tun kann, was kann das Leben noch vollbringen, was wir bisher nicht gesehen haben?", fragt Felisa Wolfe-Simon. Wenn ForscherInnen nun im Weltall nach außerirdischem Leben suchen, müssen sie das unter ganz neuen Voraussetzungen tun. Denn anders als bisher kann auch das Vorkommen von Arsen ein Hinweis auf Leben sein.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 3. dezember 2010