Die Buchbinderin

Genau das richtige für kreative Bücherwürmer...

Bücher sind mein Leben: Ich werde Buchbinderin

Der Beruf der Buchbinderin ist ein handwerklicher Beruf mit langer Tradition. Bereits im 4. Jahrhundert erschufen BuchbinderInnen prachtvolle Einbände, indem sie dicke Wälzer in Leder und Pergament einhüllten und kunstvoll verzierten. BuchbinderInnen von heute arbeiten mit modernsten Maschinen und stellen so Bücher, Broschüren und Kataloge her. Was aber geblieben ist, ist eins - der Beruf ist sehr kreativ und genau das richtige für kreative Bücherwürmer. Entgegen vieler Prognosen haben die "neuen Medien" die Bücher auch keinenfalls verdrängt. Die Nachfrage nach Büchern ist weiterhin ungebrochen und in letzter Zeit steigen vor allem die Ansprüche an die Einbandqualität. Und exklusive äußere Aufmachungen aus Geweben oder kostbarem Leder sind ein Fall für die BuchbinderInnen...

Ist das was für mich?

Bestimmte Voraussetzungen musst du natürlich schon mitbringen, wenn du dich für den Beruf der Buchbinderin entscheidest - außer, dass du Bücher liebst. Da wär einmal die kreative und künstlerische Begabung und Sinn für Farben und Gestaltung. Außerdem sollten gute Kenntnisse in Physik und Mathe vorhanden sein und ein wenig technisches Verständnis kann auch nie schaden. Angst vor Maschinen solltest du nämlich nicht haben, denn du musst einige davon (z.B. Schneidemaschinen, Falzmaschinen, Drahtheftmaschinen, Klebebindegeräte) tagtäglich bedienen.

Schneiden, falzen, heften, kleben

Eine Buchbinderin stellt nicht nur Bücher her, sondern ist auch noch für die Anfertigung und Gestaltung von Broschüren, Katalogen, Kalendern und vielem mehr zuständig. Dazu bearbeitet sie bedruckte oder unbedruckte Bögen mit Hilfe von buchbinderischen Werkstoffen. Schneiden, falzen, heften, kleben von Papier, Pappe, Karton, Textil- und Kunststoffmaterialien gehören zu ihrem Alltag. Viele Bücher werden heute in hohen Auflagen gefertigt. Das geschieht dann meistens maschinell und in Serie. In Handwerksbetrieben überwiegen aber die Sonder-, Einzel- oder Kleinserienfertigungen. Hier ist also noch mehr Handarbeit gefragt. Bei diesen Einzelfertigungen bindet die Buchbinderin die Bücher in unterschiedliche Werkstoffe ein und versieht sie teilweise mit Gold- oder Farbschnitt. Sie stellt außerdem Kassetten, Kästen und Schuber her. Dabei wird fleissig geprägt, gestanzt und verschiedene Ausstattungstechniken - wie Rückentiteldruck, Handvergoldung, Ledermosaik oder Zierschnitte - angewendet, damit die Bücher einen besonders schönen Einband erhalten.

Ausbildung und dann?

Die Ausbildung dauert drei Jahre. Nach einer mindestens dreijährigen Gesellentätigkeit kann die Buchbinderin ihre Meisterprüfung ablegen. Als Meisterin könnt ihr z.B. euren eigenen Handwerksbetrieb gründen. Außerdem ist mit Fachhochschulreife, Abitur oder bestandener Meisterprüfung ein Studium des Ingenieurwesens an einer Fachhochschule, einer Technischen Hochschule oder Universität möglich. Das Buchbindehandwerk umfasst eine sehr große Vielfalt an Produkten und Techniken. Das eröffnet BuchbinderInnen auch nach der Ausbildung noch viele Perspektiven.

Noch mehr Infos zum Beruf der Buchbinderin findest du hier:

Wo finde ich eine Praktikums- oder Lehrstelle?

Autorin / Autor: Ute Schlotterbeck - Stand: 16. Oktober 2003