E-Mails richtig schreiben - Teil 2

Wie antworten...??? - Über Tofu und Nullquote

Willst du eine E-Mail beantworten oder führst du gar ausschweifende Diskussionen per E-Mail, bei denen du dir ständig hin- und herschreibst, musst du dich für eine Art des Antwortens entscheiden.
Bevor du allerdings vorschnell antwortest, solltest du erst mal den gesamten Posteingang durchgehen. Manchmal beantwortet man nämlich mühsam eine ellenlange Liste von Fragen, um dann zu merken, dass kurz hinterher eine E-Mail kam mit der Nachricht "hat sich schon erledigt" ;-).

  • Nicht empfehlenswert: Nullquote
    Ihr schreibt eine ganz neue E-Mail, etwa indem ihr auf "mailto:" klickt. Damit setzt ihr voraus, dass der/die Empfänger/In genau weiß, worauf ihr antwortet und wovon die Rede ist. Das ist allerdings eher die Ausnahme, vor allem bei Leuten, die regelmäßig viele E-Mails bekommen.
  • Je nach Kontext empfehlenswert: Tofu: Text oben, Fullquote unten
    Ihr klickt auf "antworten" und schreibt eure Antwort über den ursprünglichen Text der E-Mail. Den ursprünglichen Text lasst ihr so, wie er war. Das hat den Vorteil, dass der/die Empfänger/In sich nochmal genau durchlesen kann, was er/sie geschrieben hatte und worauf sich die Antwort bezieht. Nachteil: Die E-Mail wird irgendwann endlos lang und belastet die Datenwege unnötig. In der geschäftlichen Kommunikation ist diese Form aber sinnvoll, weil so jeder den genauen und wortwörtlichen Verlauf der Kommunikation / der Absprachen usw. nachvollziehen kann.
  • Etwas unübersichtlich aber sinnvoll: Ungekürztes Sinnquote
    Beim ungekürzten Sinnquote klickt man ebenfalls auf "antworten", schreibt die eigene Antwort dabei aber in den Text der ursprünglichen E-Mail und zwar immer an die Stelle, wo er inhaltlich hinpasst. Der urpüngliche Text des/der Absenders/In bleibt dabei ungekürzt.
  • Je nach Kontext  empfehlenswert: Gekürztes Sinnquote
    Beim gekürzten Sinnquote schreibt man die Antwort ebenfalls in den ursprünglichen Text, kürzt diesen aber so, dass nur noch der Text übrig bleibt, auf den man sich konkret bezieht. Grußformeln, Geschwafel und Belanglosigkeiten werden gnadenlos gelöscht. Das macht die Sache kurz und knackig und ist hilfreich, wenn man schnell, oft, viele Informationen austauschen muss. Auch in Foren wird diese Form des Zitierens und Antwortens bevorzugt.
    Nachteil: Details gehen möglicherweise in der Kommunikation verloren.

Worum ging es doch gleich?

Es ist ein wenig Geschmackssache und natürlich abhängig von der Situation, für welche Art E-Mails zu schreiben man sich entscheidet. Allgemein wird die gekürzte Sinnquote empfohlen, weil hier nur der ursprüngliche E-Mail-Text wieder zurückschickt wird, der für das Verständnis wichtig ist und auf den auch Bezug genommen wird. Das gekürzte Sinnquote ist vor allem ratsam, wenn mehrere Personen an einer Diskussion über Email teilnehmen. Durchgesetzt hat sich in der eins zu eins Kommunikation aber die "Tofu"-Variante. Man antwortet über dem alten Text und lässt ansonsten alles wie es war.
Manche raten von "Tofu" ab. Die E-Mail wird bei mehrmaligen Hin- und Her ewig lang und man muss ständig scrollen. Tofu kann aber sinnvoll sein, wenn man die Entwicklung und den Verlauf einer längeren Email-Unterhaltung lückenlos verfolgen will.
Tofu ist außerdem unbedingt der Variante vorzuziehen, bei der die Antwort UNTER den Ursprungstext geschrieben wird. Hier muss man nämlich auf jeden Fall scrollen, um die Antwort überhaupt zu finden.
Die ungeschickteste Lösung ist die Nullquote, denn hier weiß der/die Empfänger/In oft nicht mehr, worum es eigentlich ging.

Anhänge

Es ist ausgesprochen praktisch, dass man Dokumente, Bilder, Tabellen und allerlei anderen Kram an E-Mails anhängen kann. Die sogenannten Attachments können aber auch jede Menge Ärger bereiten, denn oft verbergen sich hinter ihnen Viren. Man sollte daher Attachements nicht aus Spaß an jede E-Mail anhängen, sondern nur dann verschicken, wenn es wirklich nötig ist. Vor allen Dingen solltet ihr den/die Empfänger/In auf den Anhang hinweisen: "Ich schicke dir ein Jpg/ein Word-Dokument o.ä. mit".
Sind diese Anhänge sehr groß, sollte man sie unbedingt verpacken, damit das minutenlange Abrufen der E-Mails den/die Empfänger/In nicht in den Wahnsinn treibt.
Viren hängen sich nämlich unbemerkt an und Attachments, die in der Mail nicht erwähnt werden, die ihr nicht angefordert habt oder deren Absender euch unbekannt ist, solltet ihr sicherheitshalber nicht öffnen.

Autorin / Autor: Sabine - Stand: 3. Januar 2003, aktualisiert 2015