Verschlossen

Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Carolin Laser, 16 Jahre

Du schließt deine Augen
ein neuer Tag fängt an dich in den gewohnten Ablauf zu saugen
kontrolliert
lassen sie dich im Glauben
„Es hat schon alles seinen Grund“ während sie dich deiner selbständigen Bewegung berauben.

Jedes Mal aufs neue;
nicken und lächeln,
zustimmen, um für jeden anderen genug Sauerstoff zum Atmen zu zufächeln
doch dabei vergessen wir ganz schnell, wie wichtig es ist unsere eigenen Bedürfnisse nicht für andere zügeln zu müssen
und lassen uns dennoch von ihnen die Füße küssen.

Wir sind wie Marionetten der Gesellschaft
lassen uns vorschreiben, wie wir auszusehen oder zu denken haben
beklagen uns aber, wenn wir den Druck nicht mehr ertragen
messen uns an Zahlen auf der Waage, die eigentlich nichts aussagen
und fangen an zu verbieten und zu verzichten
und das nur für die sozial angesetzten Pflichten,
nach denen wir unsere Werte richten.

Stillschweigend sitzen wir vor dem Fenster der Welt,
sehen wie die Prahlsucht die Menschheit in der Hand hält
und fragen uns zwischen Hass und Neid, wo nach den ganzen Jahren voller Streitigkeit,
denn endlich die Humanität bleibt.

Ich habe Fernweh,
Fernweh nach Freiheit,
weg von Selbsthass und dem Gefühl der Sinnlosigkeit,
der mir über den ganzen Tag bis in die Nacht ins Ohr schreit:
„Du bist nicht genug, also nutz deine Gelegenheit und zieh einen Schluss für die Ewigkeit“

Bitte,
öffne endlich deine Augen,
lass dich nicht deiner eigenen Bewegung berauben
fang an, an dich und deine Fähigkeiten zu glauben
und hör auf,
anderen wegen ihrer Individualität jedes Stück ihres Selbstbewusstseins weg zu saugen.

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