Zukunftsvisionen

Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Nele, 15 Jahre

Ich denke oft über die Frage nach „was wäre, wenn…“. Was wäre, wenn ich mich dazu entscheide, BWL zu studieren? Wie würde mein Leben aussehen? Würde ich Karriere machen? Oder was wäre, wenn ich mein Abitur abbreche, arbeiten gehe und dann ein Auslandsjahr mache? Was würde ich machen? Wohin würde ich reisen? Doch alle diese Fragen kann ich noch nicht mit Sicherheit beantworten. Und das ist auch gut so, wäre sonst ja auch langweilig, wenn ich jetzt schon wissen würde, wie mein ganzes Leben aussieht. Im Moment weiß ich nur, dass ich mein Abitur zu Ende machen möchte, am besten mit einem guten Durchschnitt, damit mir später viele Türen offenstehen. Außerdem weiß ich, dass ich später in der Welt etwas verändern will. Ich möchte anderen Menschen helfen, für etwas kämpfen, das mir wichtig ist. Aber dann kommen die Fragen auf: Bekomme ich genug Geld? Bekomme ich weniger als Männer in dem gleichen Beruf, oder hat sich das bis zu diesem Zeitpunkt geändert? Werde ich eingestellt, obwohl ich vorhabe, später eine Familie zu gründen, also Kinder zu bekommen, und schaffe ich es, mich in eine Führungsposition hochzuarbeiten? Das alles weiß ich nicht, aber ich versuche im Hier und Jetzt zu leben und mitzuwirken.

Wenn momentan für Jungs und Mädchen etwas getrennt oder anders ist, versuche ich zu verstehen, warum das so ist und ob es nicht besser wäre, es gleich zu machen. Ich versuche in der Schule nicht so guten Schülern zu helfen und gegebenenfalls mit ihnen zu lernen. Außerdem versuche ich, mich möglichst viel ehrenamtlich einzubringen, obwohl ich weiß, dass manche andere Menschen sich nicht so viel engagieren, weil es ihnen nicht so wichtig ist wie mir. Aber es ist mein Leben. Es sind meine Prioritäten. Es sind meine Entscheidungen. Und ich habe nur ein Leben und dieses Leben möchte ich so gestalten wie ich will und nicht, damit es anderen gefällt. Ich trage keine Markenklamotten? Mir doch egal, ich find die anderen schöner und es bedeutet mir nichts. Ich strenge mich in der Schule an und werde vielleicht als Streberin bezeichnet? Ist doch egal, später werden sich die anderen darüber ärgern, dass sie nicht mehr gelernt haben. Ich weiß noch nicht, was ich später einmal machen möchte? Das kann anderen doch egal sein, wenn ich weiß, dass ich es erstmal langsam angehen lasse. All das können Beispiele dafür sein, wie sehr uns die Meinung von anderen egal sein sollte. Und doch tut sie es nicht, weil wir uns immer mit anderen vergleichen. Wenn wir auch nur ein bisschen versuchen, nicht so zu sein wie andere oder so, wie andere uns gerne hätten, finden wir vielleicht heraus, wer wir selbst sind und was wir mit unserem Leben anfangen wollen und was wir erreichen wollen. Denn nur das zählt.

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