CD: Crazy Town - Dark Horse

Die Boyband ist tot, es lebe Nu Metal

Auf "The Gift of the Game" waren sie noch "Toxic", auf dem neuen Album "Dark Horse" geht es abwechslungsreich weiter. Crazy Town, waren das nicht die mit "Butterfly"? Ja, das sind sie. Mit diesem Lied ging es bergauf mit der Karriere. Nettes Liedchen und ich mochte es auch irgendwann, nachdem ich dann von allen Seiten damit zugeheult wurde. Ich war trotzdem noch schockiert, als ich es das erste Mal im TV sah, kannte ich doch "Toxic", hatte ich mich doch gefreut, "Toxic" auf Viva 2 zu sehen und dann das. Plötzlich kannte sie jeder. Tst.

Alles ist komplex

Aber zurück zum neuen Album, das wie ich hoffe, auch große Aufmerksamkeit erhalten wird. Mein neues "Toxic" heißt "Take it to the Bridge". Über ein Video in Richtung "Toxic" würde ich mich persönlich sehr freuen.
"Everything is so complex. Every day is like a test full of obstacles that seem almost impossible...". Ich musste mir dieses Lied wirklich öfter anhören, um den Einstieg mit "Everything is so complex .." nicht mehr all zu unpassend zu finden. Vielleicht war es so, weil von Crazy Town seit ..ähm ja seit wann war nichts von ihnen zu hören? Ich weiß es nicht. Untergegangen im Pool der neu auf den Markt drängenden Nu Metal Bands, die es anscheinend irgendwo mal im Supersonderangebot für Plattenfirmen gab oder wie lassen sich sonst Linkin Park, P.O.D und Co erklären? Die Boyband ist tot, es lebe der Nu Metal, denn unbestritten sind die Hörer dieser Musik von 12 bis alles, was es sich traut zuzugeben, dass man diese Musik mag. Wie fühlen sich wohl Shifty, Epic und Leutchens vor dieser Kindermasse? Kommerz, ja, aber ist es denn ein Wunder, dass dieser den Bands immer wieder vorgeworfen wird? Es sind doch die Konsumenten, die voll damit beschäftigt sind, sich alles Verfügbare ihrer Lieblingsband zu beschaffen, um damit vor den eigenen Freunden und anderen zu protzen.

Viva 2 Rock Chick

11 Lieder, na das ist nicht gerade überwältigend, auch wenn sich irgendwo noch ein Lied versteckt hat. Ich könnte denken, ja lieber 11 gute Lieder als 15 schlechte oder wären sie doch noch länger im Studio geblieben. Hatten sie Angst, dass man sie vergißt? Epic beantwortet die Frage, die ich mir stellte: "Warum Dark Horse?" Antwort: "Die Figur des "Dark Horse" wird nie als Bedrohung wahrgenommen, kommt dann aber völlig unerwartet und haut einen weg. Genau wie diese Platte." Ah so. Ein "überwältigendes Wechselspiel der beiden Sänger Epic und Shifty", so steht es in der Bio. Stimmt, das ist es, was ich an dieser Platte mit Freude wieder entdeckt habe! Denn wenn einem die auf Dauer recht nervige Stimme von Shity zu viel wird, setzt zum Glück Epic ein. Ich bin ja eher für die rockigeren Sachen, aber nein, die Herren müssen ja beweisen, dass sie abwechlungsreich spielen können. Auch gut. Und wenn es mich stört, kann ich ja immer noch die Forward-Taste auf dem Cd-Player drücken.
Aber was will man von einem Viva 2 Rock Chick erwarten? Melodie, da freut sich das Trommelfell.

Achtung, Pferdetritte

In diesen Liedern ist die Sprache allerdings das Letzte, was sich ändert. Das F - Wort neben "beautiful". Da sollte diese Platte doch die Entwicklung der Band seit "The Gift of the Game" zeigen. Wir haben uns weiter entwickelt, jaja. Negativbeispielen für die angebliche Weiterentwicklung wie z.B. East 17 wurde in diesem Fall zum Glück nicht nachgeeifert. "Wir haben den Song im Bus während der Ozzfest-Tour geschrieben." Ja, und wenn sie beim Gang auf's stille Örtchen geschrieben wurden. Entwicklung ist das, was ich vorrausetzte, anders kann sich keine Band im Geschäft halten, Stärken ausbauen und neue dazu gewinnen. Das ist auf dem neuen Album "Dark Horse" mit 11, nein 12 Liedern passiert und ich hoffe, dass die hoffendlich bald anstehende Tour auch geprägt sein wird von dieser so positiven Entwicklung. In diesem Sinne rocke ich weiter und entspanne danach mit dem neuen Busalbum der verrückten Großstädter und ihrem Haustierchen, die zwar nicht böse aussehen, aber ausschlagen können.

Autorin / Autor: SamDean - Stand: 19. November 2002