Dancehall is the place for happiness!

SamDean war auf dem Hurricane Festival in Scheeßel. Und sie hat nicht nur Musik gehört ;-)

*Dancehall is the place for happiness!*
Kann ein Musikmönch irren? Wahrscheinlich, jedoch hatte er im Bezug auf das diesjährige Hurricane Festival in Scheeßel vollkommen recht. Aber das Hurricane 2003, sag mal, weißt du überhaupt noch, wie das war? Nein? Mann, mann! So vergesslich bin ja nicht einmal ich, aber da ich ja nett bin, werde ich dir auf die Sprünge helfen ;P. Man nehme zuerst viel zu viele Leute, gebe ihnen die Idee, dass Camping ganz toll sei und lasse sie dann schon am Donnerstagabend auf das Gelände. Du weißt nicht, wovon ich rede? Ja, genau! Ich meine damit die tolle Idee, schon am Donnerstagabend anzureisen. Vor lauter Vorfreude haben dann alle Festivalbesucher, die den Donnerstag auch für einen guten Anreisetag hielten, gemeinsam einen netten, kleinen Stau schon Kilometer, Meter, nein was sage ich, Zentimeter, wenn nicht Millimeter vor dem Gelände verursacht. Hier wurde das Spazier-Geh-Gen der Festivalbesucher aktiviert. Was heißt, dass sich einige aus den Autos, auf den Grünstreifen und in den nahe gelegenen Wald / Feldgraben wagten. Auch wenn ich dich gar nicht gesehen habe, bin ich mir sicher, dass du genau so einer von denen warst, die unbedingt die Botanik mit einer frischen Bier-rein-Bier-raus-Dusche erfreuen mussten, oder schlimmer einer von denen, die schon mal das "An-den-Zaun-pinkeln" üben wollten. Ja - und tu jetzt nicht so unschuldig, die arme kleine Tanne hat sich von dem Schreck bestimmt noch nicht erholt und der Briefkasten auch nicht.

*Das schafft nicht jeder*
Ach, lassen wir das, denn der Stau bewegte sich auf den Parkplatz zu. Da wurde uns kleinen Stauverursachern und Hobbygärtnern zum Glück ein Parkplatz zugewiesen. Von Menschen mit und ohne Hotte Hü, und wie ich schätze, hast du dann deine sieben, acht, neun oder gar zehn Sachen so auf dir verstaut, dass jeder Packesel neidisch gewesen wäre. Ja, das schaffte nicht jeder, den Campingstuhl, die Isomatte und die Kühltasche so auszubalancieren, dass der Rucksack und der Biervorrat, nur den halben Weg der zurückzulegenden Strecke auf dem Boden schleiften. Dann standest du, wenn du nicht allzu dreist gewesen bist, (leider blöderweise) wieder in einer Art Stau, der Schlange. Nett sein kann anstrengend sein, wenn ständig irgendwelche Leute denken, unbedingt die Schlange durchbrechen zu müssen, um dann doch irgendwie ziellos durch die Gegend zu wandern. Aber das Warten in der Schlange zur Kasse kann man auch dazu nutzen, Freunde, die man verpasst hat oder die an der Ampel bei diesem Dorf, hinter diesem Stall falsch abgebogen sind und dadurch später ankamen, per tragbarem Telefonhäuschen darüber zu informieren, dass man so einen Hals hat und „by the way“ da und überhaupt dort steht.

*Von Schlangen und Schlangen*
Die Schlange der Schlangen, der man schlecht entfliehen konnte, da man dadurch nur noch länger hätte anstehen müssen, rückte nicht wenig zäher voran als der Stau davor auf der Straße. Staus und Autos haben den Vorteil gegenüber Anstehen und Sachen schleppen, dass man schlafen / ungestört in der Nase bohren / essen und - wenn man will -Leute mit Broten hauen kann. Und das Beste: Man hat seine sieben Sachen dabei, muss sie aber nicht selbst tragen!!! Schlangen und Stehen haben den Vorteil, das man den Freunden nur sagen muss:“Hey, wir stehen in der Schlange so und so und sind da bestimmt noch in einer Stunde.“ Dann - schätzungsweise 20 m von der Stelle entfernt, von der aus man telefoniert hatte - ist man für Nachkommende leicht zu finden. Denn diese müssen nur noch die Schlange ablaufen. Als es dann langsam dunkel wurde und diese Wolke über euren Köpfen sich dachte :"Hey! Jetzt regnen wäre doch schön!", hat dich das bestimmt noch nicht wesentlich gestört, da du doch naiverweise immer noch die Vorstellung hattest, dein Zelt im Trockenen aufzubauen. Aber ich kann dir sagen, ich wusste auch nicht, was da auf mich zukommen würde. Nachdem du so ein entzückendes Bändchen am Arm has(s)t, dachtest du dir bestimmt, kannst du ja jetzt mit der Suche nach einem Platz für dein Zelt und die Zelte deiner Freunde beginnen. Jetzt bloß nicht im Dunkeln die Orientierung finden, sonst wäre doch die ganze schöne, sich aufbauende Panik für die Katz. Und seien wir mal ehrlich, das „Friss das“ für das süße Mietzekätzchen lag doch noch zuhause in der Küche. Für die Katz schien auch das Dosenpfand zu sein, denn lagen nicht schon am ersten Tag die Flaschen und Dosen überall weit verstreut rum? Trotz der widrigen Umstände, warst du nun auf dem Campinggelände und das ohne einer Sekte beigetreten, von Aliens gekidnapt oder in der Zwischenzeit zum Schlangen-König aufgestiegen zu sein.

*Campingmesse?*
Und dann auch noch das: es sah so aus, als würdet ihr erst mal gründlich das Gelände erforschen müssen, um einen Platz zu bekommen, denn wie es schien, waren andere schneller aus der Schlange befreit worden. Nahe dem Eingang standen schon eine beachtliche Menge Zelte und das Ende war nicht zu sehen. Auf dem Campingplatz, der eigentlich ein Feld war (und auch nach dem Festival wahrscheinlich wieder sein wird), hatte man mit Absperrband Wege abgegrenzt, war wohl so eine Art Campingmesse. Alte Zelte, neue Zelte, kleine Zelte, große Zelte, geklaute Zelte, hübsche Zelte, wasserdichte Zelte, bei Regen zu Zelt mit fließendem Wasser werdende Zelte, sowie dein Zelt und mein Zelt sollten sich bald mit ihren Strippen und Heringen dem stolpernden Fussvolk in den Weg stellen. Du hast es geschafft! Was? Na, wie ich andeutete, habt ihr nach längerem bis kürzerem oder mittlerem Suchen ein Plätzchen für die Zelte gefunden. Als dieser Platz gefunden war, musstet ihr ihn auch gleich gegen andere Zeltbauer verteidigen, glücklicherweise lassen sich die meisten dieser Art leicht abwimmeln. “Wuff. Komm meinem Revier nicht zu nahe, sonst sing ich alle mein Entchen und schwimme um den See“. Dies ist eine sehr gefürchtete Drohung, denn wer kann schon schlafen, wenn es vor dem Zelt nach modrigem Entenexil stinkt?

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Autorin / Autor: SamDean - Stand: 15. August 2003