Delta Goodrem – Innocent eyes

Auf den Spuren von Kylie Minogue, Natalie Imbruglia und Holly Valance

Mit 7 Jahren spielte Delta Godrem in Australien bereits in Werbespots und Fernseshows. Mit ihrem Wunsch, einmal die Nationalhymne für ihr Lieblingsfußballteam zu singen, kam sie ihrer Gesangeskarriere einen großen Schritt näher. Die „Sydney Swans“ leiteten die von ihr eingeschickte Demo-CD an ihren Sponsor, den australischen Manager Glenn Wheatley. Dieser erkannte ihr Talent und unterstütze sie bis sie mit 15 Jahren(!) von Sony unter Vertrag genommen wurde. Als sie dann 2002 eine Rolle in der australischen Kult-Soap „Neighbours“ bekam, in der auch schon Kylie Minogue, Natalie Imbruglia und Holly Valance ihre Karriere begannen, nutzte sie die Chance. In der Rolle des singenden Schulmädchens Nina Tucker durfte sie in der Show ihren Song „Born To Try“ singen. Der Weg nach oben war geebnet. „Born To Try“ wurde in Australien der Tophit des letzten Jahres. Kurz nach ihrem 18. Geburtstag schoss er auf die Nummer Eins und hielt sich drei Monate in den Top Fünf. Ihr erstes Album „Innocent Eyes“ bekam so ziemlich jeden Award, den es in Australien überhaupt gibt.

*Ein harter Schlag*
In Europa verlief der Durchbruch weniger erfreulich. Zwar lag sie in den britischen Charts gleich mit 2 Songs in den „Top-five“, daraufhin folgte jedoch ein schwerer Schicksalsschlag. Delta erfuhr, dass sie an der Hodkin-Krankheit, einer Form von Lymphdrüsenkrebs leidet. Sie musste sich einer Chemotherapie unterziehen und wurde bis Mitte Dezember 2003 mit Bestrahlungen behandelt.
Am 12. Januar kam ihr Album endlich auch in Deutschland raus und ihr Liedtitel „Lost without you“ sorgte schon für mächtige Furore in den Charts.

*Die einzelnen Stücke*
Das erste Lied „Born to try“ schrieb sie zu Beginn ihrer Karriere bei „Neighbours“. Der gleichmäßige Schlagzeugrhythmus ist super auf den Gesang abgestimmt. Schon der Titel hat mir außergewöhnlich gut gefallen und auch das Lied hat mich überzeugt. Das zweite Lied „Innocent Eyey“, nach dem auch das Album benannt wurde, ist mein absolutes Lieblingslied der CD. Es verbreitet eine mystische Stimmung, wird im Refrain dann fast schon rockig. Mir gefällt, dass man bei diesem Lied, wie auch bei vielen anderen von Delta Goodrem selbst mit normalen Englischkenntnissen einiges verstehen kann. Delta hat dieses Lied ihrer Familie gewidmet. Im dritten Lied „Not me, not I“ merkt man, dass Delta 10 Jahre lang klassisches Klavier gespielt hat, denn die langen, schönen Pianopassagen fielen mir am Anfang besonders auf. Delta schrieb dieses Lied, nachdem eine Beziehung in die Brüche gegangen war. Man fühlt richtig die Niedergeschlagenheit, aber auch die ersten Strahlen einer neuen Hoffnung. „Throw it away“ ist das erste Lied, an dem sie nicht selber mitgeschrieben hat. Trotzdem könnte man es für ein typisches „Delta“-Lied halten. Statt dem Klavier stehen in diesem Lied das Schlagzeug und die Gitarre als Begleitinstrumente im Vordergrund. Auch das nächste Stück „Lost without you“ hat Delta nicht selber geschrieben. Es war ihr erster großer Erfolg in Europa. Das Lied ist „Throw it away“ sehr ähnlich. Durch den noch stärkeren Schlagzeugeinsatz wirkt es jedoch noch kraftvoller. „Predictable“ hat mir auch sehr gut gefallen. Es wechselt zwischen ruhigeren Passagen mit toller Klavierbegleitung zu einem rockigen Refrain. Er ist einer der etwas „härteren“ Songs. „Butterfly“ ist eher ruhig gehalten, für meinen Geschmack fast etwas zu ruhig. Dafür hat mir „In my own Time“ umso besser gefallen, auch wenn sich das Lied gegen Schluss etwas in die Länge zieht. In „My Big Mistake“ spielt ein ganzes Orchester die Hintergrundmusik. Es ist zur Abwechslung mal wieder ein schnelleres Stück, trotzdem noch gut zum Träumen. „This is not me“ bezeichnet Delta als einen ganz besonders wichtigen Song für sie. Sie beschreibt darin die Schwierigkeit, seinen eigenen Stil zu entwickeln und hat ihn gleichzeitig mit diesem Lied auch festgelegt. Wie der Titel schon anmerken lässt handelt es sich in „Running away“ wieder um ein schnelleres Stück. In dem Song geht es darum, sich selber nicht zu große Grenzen aufzulegen. Ruhig geht’s im 12. Track zu. In „A year ago“ verarbeitete Delta den Tod der Mutter eines sehr nahen Freundes. Wieder gelingt es ihr, Trauer und Hoffnung perfekt zu mischen. Wie bereits zu erwarten war, hat das nächste Lied „Longer“ wieder einen schnelleren Rhythmus und schnelle Gitarren. Auch, wenn mich der Text stark an eine Bierwerbung („Oh won`t you stay, just a little bit longer…“ *g*) erinnert hat, ist es durchaus hörenswert. Im Gegensatz zu der Bierwerbung zeugt es von Tiefgang. Es dreht sich um den Gedanken, den man manchmal hat: „Was wäre gewesen, wenn ich nur ein wenig mehr Zeit gehabt hätte?“. Im letzten Track „Will you fall for me?“ kommen wieder wunderschöne, ruhige Klavierklänge zum Einsatz. Delta beschreibt darin ihre Zweifel, ob ihre Liebe auch auf Gegenliebe stoßen wird.

*Fazit:*
Mir hat das Album sehr gut gefallen. Mit wenig prunkvoller oder schriller Begleitung, sondern mit wunderschönen Klavierpassagen und einer klaren Stimme hat es mich überzeugt. Der Wechsel zischen schnellen und langsameren Stücken lässt keine Langweile aufkommen. Die CD ist ideal zum Relaxen und Träumen. Diejenigen, die lieber tanzen, kommen jedoch auch voll auf ihre Kosten. Besonders empfehlenswert für alle die, die sich fragen, warum sie sich jahrelang im Klavierunterricht mit langweiligen Sonaten quälen…

Autorin / Autor: gitana - Stand: 6. Februar 2004