Disco Ensemble: Magic Recoveries

Das dritte Album der Finnen kombiniert Rock und Elektromusik

Auf „Magic Recoveries“ der Rockgruppe ‚Disco Ensemble‘ befinden sich 12 Tracks, verpackt in ein durchaus gelungenes Cover, welches man schlichtweg als Kunst bezeichnen könnte. Der Inhalt jedoch ist schon nicht mehr ganz so kunstvoll, wie es die Optik verspricht.

*Stimmbruch?*
Seit meinem 13. Lebensjahr bin ich unabänderlich der Überzeugung, die beste Musik stammt von Chucks tragenden Jungs in zerrissenen Jeans, die mit kajalbemalten Augen auf ihren E-Gitarren herumschrammeln und sich dabei heiser ihren Weltschmerz von der Seele singen. Zugegeben, das tun die jungen Männer von Disco Ensemble auch. Jedoch auf eine Art, die eher darauf schließen lässt, dass sich ihr Schmerz lediglich auf ihre gerade durchlaufende pubertäre Phase und einen frisch ausgedrückten Pickel bezieht. Die Stimme des Frontmannes ist dabei, man kann es nicht anders sagen, „unangenehm“ und anstatt durch Lebenserfahrung heiser geworden, eher dem Stimmbruch erlegen.

*Positive Überraschung*
Überzeugen kann auf dieser CD jedoch die instrumentale Untermalung, die einen positiv zu überraschen weiß. Die Bandmitglieder im Hintergrund an Schlagzeug, Bass und Gitarre haben ihre Hausaufgaben gemacht und können mit ein wenig Übung an ihre, leicht heraus hörbaren, Vorbilder anknüpfen. Würde sich der Sänger Miikka statt auf den Gesang auch auf das Erlernen eines Instruments verlegen, könnte dies ‚Disco Ensemble‘ durchaus zum Erfolg führen.

*Absolut annehmbar *
Für Menschen mit hoher Toleranzgrenze oder zumindest mit viel Nachsicht für mangelnde Sangeskünste mag diese CD durchaus geeignet sein, da die Musik selbst absolut annehmbar ist. Alle anderen sollten diese Scheibe lieber im Plattenladen stehen lassen und auf die nächste warten – man gebe dem Frontmann einfach noch ein bisschen Zeit.

*Erschienen bei: Universal Vertigo*

Autorin / Autor: schneewitchen86 - Stand: 21. Mai 2008