Sven van Thom: Phantomschmerz

Deutsche Popmusik mit originellem Charakter

Sven van Thom: Phantomschmerz Cover

Sven van Thoms Erstveröffentlichung als Solokünstler ist die bestimmt einigen von euch bekannte Single „Trauriges Mädchen“ mit dem passenden Clip, in dem der Sänger Gitarre spielend ganz cowboylike durch die Stadt reitet. Ich hatte nun die Ehre das dazugehörige Debütalbum „Phantomschmerz“ für euch anzuhören!

Was mir direkt auffällt, ist die Sprache. Sven van Thom singt ausschließlich auf Deutsch, was mir in meinen doch recht fremdsprachenlastigen Playlists noch zur Abwechslung fehlt. Wenn man sich den Künstlernamen ansieht, dann erkennt man auch gleich, dass Sven van Thom ein kleiner Freund von Wortspielen ist. Er stellt in seinen Liedern seinen geschickten Umgang mit der deutschen Sprache unter Beweis und zeigt, dass man auch gute Songtexte zusammenschustern kann, ohne sich einer Fremdsprache zu bedienen.

Sven van Thoms Stil wird wohl zur Popmusik geordnet, doch ist es kein 08/15-Charts-Gedudel, sondern hat einen originellen Charakter – geschaffen vor allem durch seinen ständigen Begleiter: seine Akustikgitarre. Die Gitarre und auch die ab und an verwendete Mundharmonika geben seinen Liedern einen Hauch von Country und Western. Man hat ihn nicht selten wie einen verwegenen Cowboy vor Augen, der am Lagerfeuer seine tiefgründigen Lieder trällert. Dieses Image setzt Sven van Thom auf seine ganz eigene Weise um, wie es sich im Clip zu „Trauriges Mädchen“ zeigt. So nimmt er das Ganze leicht auf den Arm. Herausgeputzt wie für den nächsten Galaabend im schicken Anzug und bestückt mit seinem Markenzeichen der Brille mit den dicken schwarzen Rändern, besteigt er – nein, kein Pferd – seinen Esel und reitet Gitarre spielend durch die Gegend. Weibliche Unterstützung bekommt er übrigens von der Sängerin Synje Norland. Die Texte sind allgemein einfach melancholisch gestimmt oder harmonisch schön zum Mitsummen…

Schlussendlich ist Sven van Thoms Album „Phantomschmerz“ eine Musiksammlung für die genauen Zuhörer unter euch. Bei jedem Lied merkt man, wie sich Gedanken um den Text gemacht wurden und da alles auf Deutsch ist, muss man nicht mal irgendwelche Vokabeln lernen, sondern einfach nur die Ohren spitzen und lauschen. Gefühlvoll setzt Sven van Thom auch die Musik ein. Nichts zum Abrocken, aber wer’s gern mal ruhiger angehen will, kann hier nichts falsch machen. (Ach und wer den guten Sven van Thom gleich mal „live im Fernsehen“ probehören möchte, kann am 13. Februar 2009 Stefan Raabs Bundesvision Songcontest ansehen, wo er mit "Jaqueline (Ich hab Berlin gekauft)" für Brandenburg antreten wird.)

Weiter >>>

Autorin / Autor: s7illwat3r - Stand: 9. Februar 2009