Newton Faulkner

Rebuilt By Humans

Newton Faulkner ist den meisten eher kein Begriff. Auch dann noch nicht, wenn man sagt, dass "Dream Catch Me" zu seinen Songs gehört. Dann kommt ein vielleicht ein Nicken oder ein Lächeln, vielleicht aber auch nur ein Schulterzucken. Jedenfalls ist das in Deutschland so.

Von seinem Debütalbum „Hand Made By Robots“ haben wir hier offensichtlich nicht ganz so viel mitbekommen. In England ist Faulkner, ein gebürtiger Brite, hingegen bekannt wie ein bunter Hund. Sein erstes Album hat sich dort über eine Million Mal verkauft.

Jetzt, nach zwei Jahren pausenlosem Durch- die- Welt- touren, Schreiben von neuen Songs und einem gebrochenen Handgelenk sowie einer ausgekugelten Hand (was dem Album nach eigenen Angaben den Titel „Rebuilt By Humans“ gegeben hat), ist der Londoner mit 18 neuen Songs da, die zum Teil zwar überraschend, vielleicht sogar gewöhnungsbedürftig sein mögen, in jedem Fall aber das Produkt eines leidenschaftlichen, überragend gutem Musiker sind.

Die angenehme, fast immer ruhige Stimme, wird stets begleitet von einer Gitarre, ab und zu auch von Synthesizern oder Streichern. Dieser Mann braucht keinen Bass, kein Schlagzeug und elektronischen Schnickschnack eigentlich auch nicht. Nach dem ersten Hören des Albums kommt man schnell zu dem Schluss, dass jedes Instrument, abgesehen von der Gitarre, überflüssig ist. Was man von die älteren Songs kennt, ist das auch nach wie vor so: Faulkner kann mit seiner Stimme begeistern, und damit, dass er Dinge mit seiner Gitarre anstellt, von denen sonst wohl kaum einer Ahnung hat.

Schön ist vor allen Dingen, dass die Stimme diesmal definitiv im Vordergrund steht. Vielmehr stellt sie sich in den Vordergrund. Nie zuvor war sie so intensiv, wie bei Songs wie „Resin on my heartstrings“ oder „If this is it“, der davon handelt, wie wohl sich der Künstler auf der Bühne fühlt, und dass er nie wieder woanders sein möchte.

Generell ist es genau das wovon „Rebuilt By Humans“ lebt: Faulkners unbeschreiblich großer Liebe zur Musik. Das hört man nicht nur, man spürt es nach einigen Songs auch mit jeder Faser des eigenen Körpers. Das ist etwas, das nur sehr wenige Künstler bei ihren Zuhörern erreichen, und hier scheint noch nicht mal sonderlich große Anstrengung von Nöten zu sein.

Die positive Einstellung, diese Leichtigkeit, die diese Musik ausdrückt, bleibt auch nach dem letzten, sehr ruhigen „I’m not giving up yet“ erhalten.

Eigentlich ist dies der Ort, um auf einzelne Songs einzugehen, sie zu analysieren und zu interpretieren. Das würde aber in diesem Fall viel zu viel vorweg nehmen.

Ja, Faulkner hat mit „Rebuilts By Humans“ ein kleines Meisterwerk geschaffen. Ja, jeder Song ist unglaublich. Aber was dahinter steckt, ist unbeschreiblich – zum einen, weil es so gut ist, aber zum anderen natürlich auch, weil Kunst einfach nicht leicht zu beschreiben ist.

Fazit: Hier lohnt sich jede Minute und jeder Euro doppelt und dreifach. Die Musikindustrie braucht mehr davon, bitte!

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Autorin / Autor: sukie - Stand: 5. Oktober 2009