Kellner - Hey Dude

Eine Stimme mit Wiedererkennungswert, findet loumary.

Als ich neulich das Radio einschaltete ist mir das neue Lied sofort aufgefallen: "iSong" vom Newcomer Kellner. Kellner? Wer ist das denn? Ein Gastronom, der englische Lieder singt? Naja, fast. Das mit den englischen Liedern stimmt zumindest. Und nicht nur, dass die Lieder seines neuen Albums „Hey Dude“ englisch sind, sie sind auch noch unglaublich erfrischend und schön. Seine Stimme hat klaren Wiedererkennungswert: eine leicht raue Nuance, mal kraftvoll, dann eher weich und vor allem: mit viel Soul.
Es mag lustig klingen, aber in manchen Liedern hört sich Kellners Stimme an wie Duffys. Dabei kommt Kellner gebürtig gar nicht aus England, sondern – oh Wunder, wer hätte das gedacht: aus Bayern! Genauer gesagt aus Regensburg. Der Radiosender Bayern 3 war es dann, der den jungen Mann der großen Musikwelt vorstellte und somit das Sprungbrett zum Erfolg bot. Wie groß der Erfolg tatsächlich wird, ist noch nicht abzusehen. Dass Kellner mit seinem "iSong" jedoch in die Charts kommen könnte, ist nicht unwahrscheinlich.

Doch was macht seine Musik eigentlich so besonders? Vielleicht weil die Lieder diese gewisse Lässigkeit der Countrymusik versprühen, wobei die Gitarre als oft dominierendes Musikinstrument für viel Schwung sorgt? Wenig Technik und dafür umso mehr Akkustik versprühen zusätzlich diese gewisse natürliche Frische. Kellner braucht nicht viele Special Effects, seine Stimme allein erzielt schon große Wirkung. Es sind Alltags - ja Lebenssituationen, Gefühlslagen und zwischendrin, die ein oder andere kleine Weisheit, die seine Lieder ausmachen. „Your Life is accused of being wrong“ - wer kennt das nicht, das Gefühl der Unsicherheit? Gleichzeitig – und das ist vor allem den lässigen, coolen Rhytmen zu verdanken – ist es kein melancholisches Album – im Gegenteil: Es bleibt das Gefühl zurück, dass alles was Kellner macht unter dem Motto „Keep cool“ steht. Und das steckt an!

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Autorin / Autor: loumary - Stand: 3. Mai 2010