Der kleine Medicus

von Kai Haferkamp, nach dem Buch von Dietrich Grönemeyer
Ein spannendes Brettspiel mit Teamarbeit und "Funksprüchen"

Dietrich Grönemeyer und Junge mit Karte in der Hand

*Geschichte*
Professor Götz von Schlotter hat den Mini-Roboter Gobbot entwickelt, mit dessen Hilfe er die Gedanken von Menschen manipulieren will. Dabei soll das erste Opfer Nanolinos Opa Sonntag sein, in dessen Blutbahn er den Miniroboter eingeschleust hat, um dort durch ihn alles mit einem gefährlichen Virus zu infizieren.
Aber Opa Sonntags Enkel Nanolino will das verhindern und nimmt in einem Mini-Uboot die Verfolgung von Gobbot auf und versucht ihn zu stoppen.

*Spiel*
In dem Spiel übernimmt ein Mitspieler die Rolle des bösen Roboters Gobbot und die anderen sind mit Nanolino im U-Boot unterwegs.
Die Spieler müssen anhand verschlüsselter Funksprüche zwischen dem Professor und dem Roboter herausfinden, wo im Körper sich Gobbot gerade befindet und ihn fangen. Der Gobbot-Spieler muss allerdings versuchen, sich nicht erwischen zu lassen und an verschiedenen Stellen im Körper einen Virus auszusetzen.
Der Spielplan selbst ist sehr groß und auf ihm sind alle möglichen Körperteile (z.B. Ellenbogen, Nervensystem, Herz usw.) zu sehen. Diese sind durch Adern und Venen verbunden, auf denen sich dann die Spieler und der Miniroboter bewegen können. Dann gibt es noch einen kleineren Spielplan, auf dem man nach mehreren Runden (bis jeder einmal Gobbot war) sieht, wer gewonnen hat. Dazu kommen natürlich noch das Code-Buch mit den Funksprüchen und etliche Karten.

*Eigene Meinung*
Das Spiel hat mich sehr neugierig gemacht, weil ich über das Buch „Der kleine Medicus“ bis jetzt schon sehr viel Gutes gehört habe. Als es dann endlich bei mir ankam, war ich von der Größe überrascht, Und auch beim Auspacken segelten mir haufenweise Chips, Spielfiguren, zwei Spielpläne, Karten, die Spielanleitung und das Code-Buch entgegen.
Aber trotzdem konnte ich dann meine Familie überzeugen, einen Spielabend mit diesem Spiel zu beginnen. Das Vorlesen der Anleitung hat leider schon eine halbe Stunde gedauert, aber danach waren wirklich keine Fragen mehr offen, da die Spielanleitung sehr genau erklärt wurde. In den Spielablauf kamen wir dann schon nach einigen Minuten gut hinein und es hat sehr viel Spaß gemacht, die Rätsel aus dem Codebuch gemeinsam zu knacken, denn die waren manchmal echt knifflig. Dazu muss man schon mit Älteren im Team sein, denn welcher Achtjährige kennt schon das lateinische Wort für Herz (Der Tipp war: „Ich bin im Chor, singe aber nicht.“ -> lat. cor = Herz)? Außerdem hat man die Funksprüche nicht umsonst bekommen, sondern musste entweder etwas von seiner wertvollen Energie auf Karten oder seiner echten Energie opfern. Denn die Aktivaufgaben, die einer aus dem U-Boot-Team gegen den Gobbot spielt, sind meist nicht von schlechten Eltern. Von Balancieren über Kniebeugen bis hin zu Liegestützen um die Wette war alles dabei.

*Fazit*
Das Spiel ist auf jeden Fall empfehlenswert, denn es macht sehr viel Spaß, und man lernt auch einiges über den eigenen Körper dazu. Durch Teamarbeit und die Aktivaufgaben wird das Spiel immer wieder etwas aufgelockert und so nie langweilig. Auch sollte man sich nicht von der kindergerechten Aufmachung als Älterer abschrecken lassen, denn die Aufgaben sind wie gesagt nicht immer ganz einfach, und das Spiel macht sehr viel Spaß.
Das einzige zu Bemängelnde ist vielleicht, dass man wahrscheinlich nach häufigen Spielen weiß, welche Funksprüche auf welche Körperteile hinweisen sollen (auch wenn es für eines immer mehrere Funksprüche gibt). Aber ansonsten ist es wirklich ein tolles Spiel für jede Altersklasse!

*Info*
Das Spiel „Der kleine Medicus“ ist für zwei bis fünf Spieler konzipiert und ab acht Jahren aufwärts geeignet.


*Erschienen bei Kosmos Spiele*

Autorin / Autor: annika-kristin - Stand: 28. September 2007