Genius - Im Zentrum der Macht

Mal eine andere Art PC-Spiel: Eine Politiksimulation! Edutainment - Kompromiss für Schüler und Eltern

Dass Computerspiele einen negativen Einfluss auf Jugendliche haben, wird wegen den Killer- und Ballerspielen oft behauptet. Computerspiele können aber genauso äußerst lehrreich sein und trotzdem Spaß machen, was die Edutainment-Reihe „Genius“ beweist. „Edutainment“ umfasst nämlich beide Aspekte, Bildung (Education) und Unterhaltung (Entertainment), die unsere Eltern zukünftig daran hindern werden, sich wieder einmal zu beklagen, wenn wir vor dem PC-Bildschirm sitzen, anstatt brav mit Büchern zu lernen. Diese Methode ist wohl überholt, denn beispielsweise politisches Geschehen in Büchern zu lesen, ist sicher nicht die spannendste Angelegenheit für einen Schüler, der bereits, als er am Vormittag im Klassenzimmer gesessen hat, seine Nase in langweilige Schulbücher stecken musste. Mit der Haushalts- und Politik-Simulation „Genius - Im Zentrum der Macht“, die sogar von einem Schulbuchverlag, nämlich Cornelsen, herausgebracht wurde, kann jeder im Alter von 12 bis 99 Jahren spielend politisches Talent erwerben. Dies ist der dritte Teil der preisgekrönten Reihe und ähnelt vom Aufbau her dem beliebten Spiel „Sim City“, bei dem es darum geht, Städte zu gründen und diese auszubauen. Der Schwierigkeitsgrad steigt jedoch bei der Politik-Simulation, denn hier gilt es, gleichzeitig eine Stadt in raschem Tempo aufzubauen und dabei nicht seine Wahlversprechen (wie etwa den nicht gerade billigen Bau einer Schule) außer Acht zu lassen, die man als Bürgermeister oder Ministerpräsident gemacht hat. Die schwerste Herausforderung ist letztendlich die Wahl zum Bandeskanzler. Dies heißt aber nicht, dass man nur als Mann kandidieren darf, denn es gibt im Spiel selbstverständlich auch die Möglichkeit Bundeskanzlerin zu werden, da es schließlich auch in unserem Land eine Kanzlerin gibt. Zudem kann man sich am Anfang des Spieles für eine Partei aus vier verschiedenen entscheiden und bekommt Hilfestellung durch Berater, von denen man über den PDA wichtige Infos über E-Mails und Zeitungsartikel zugeschickt bekommt und somit leichter Entscheidungen fällen kann, die eben in den verschiedenen Politikfeldern Verkehr, Wirtschaft, Bildung und Familien verlangt werden. Dabei spielt die politische Grundordnung, die Demokratie, die entscheidende Rolle, denn nach dieser muss sich immer gerichtet werden. Kennt man sich hier nicht so gut aus und bekommt knifflige Fragen in Zeitungsinterviews, unter anderem von einer ZDF-Journalistin, gestellt, wirkt sich dies schnell sehr schlecht auf sein Image aus, und die Wiederwahl ist gefährdet. Außerdem sollte man nicht gänzlich Desinteresse an Verwaltungsangelegenheiten zeigen, denn auch über diese sollte man als erfolgsorientierter Politiker Bescheid wissen.

*Fazit*
Ich finde das Strategiespiel toll und empfehle es allen, die ihr Wissen in Politik und Gemeinschaftskunde auffrischen möchten. Denn man lernt während des Spiel immer hinzu und kann dann auch mal über den lustigen Dialekt von Schülern in dem Problembezirk „Hagenau-Ost“ in Nordrhein-Westfalen, oder den des politischen Gegners „Georg Kranzmayr“ lachen, der aus dem tiefsten Bayern zu kommen scheint.

Systemanforderungen: Windows 98 / Me / 2000 / XP / Vista

*Erschienen bei: Cornelsen*

Autorin / Autor: RedRose004 - Stand: 7. November 2007