Kakuro Meister

Gute Ideen, aber zu wenig durchdacht

Kakuro Meister ist, wie der Name schon sagt, eine Software, bei der sich alles um das japanische Zahlenrätsel Kakuro dreht. Für diejenigen, denen das nichts sagt: Kakuros sind so eine Art Kreuzworträtsel mit Zahlen. Man kriegt pro Spalte oder Zeile eine Zahl vorgegeben und muss in den Feldern daneben oder darunter Ziffern von 1 bis 9 eintragen, die in der Summe diese Zahl ergeben.

*Die guten Seiten*
Die Installation verlief problemlos, und beim ersten Start machte das Programm einen durchaus übersichtlichen Eindruck. In der Mitte des Spielfensters prangt ein 6 mal 6 Felder großes Anfänger-Kakuro in grün-weißem Design. Links davon befinden sich vier große, anschaulich bebilderte Knöpfe, mit denen man sich neue Kakuros in den vier Schwierigkeitsstufen erstellen lassen kann. Oberhalb des Spielfeldes finden sich alle weiteren Funktionen, von denen die meisten auch keine weitere Erklärung brauchen. Auch die Hilfe fand ich gut geschrieben; einen Bonuspunkt gibt’s von mir als Kakuro-Anfängerin für die zahlreichen Anfängertipps. Auch während dem Spiel gibt einem das Programm einige Hilfen. So werden z.B. die Zahlen grün eingefärbt, wenn man die dazugehörige Summe korrekt gebildet hat. Hat man sich verrechnet, wird die Zahl rot (wenn das eigene Ergebnis darüber liegt) bzw. orange (wenn es darunter liegt). Im Hilfemodus wird man sogar sofort vorgewarnt, wenn man eine Ziffer eingibt, die nicht der Musterlösung entspricht.

*Einschränkungen des Spielspaßes*
Soweit zu den guten Seiten des Spiels. Leider gibt es auch Faktoren, die den Spielspaß beträchtlich mindern. So ist z.B. die Steuerung nicht ganz durchdacht. Auf der Packung wird damit geworben, dass das Spiel sowohl über die Tastatur als auch über die Maus bedienbar sei, aber in der Praxis gibt es da so einige Einschränkungen. Die wohl nervigste ist, dass die Eingabe von Notiz-Zahlen über die Tastatur nicht so funktioniert, wie in der Anleitung abgegeben (um genau zu sein, funktioniert sie - soweit ich sehen kann - überhaupt nicht). So ist man als Tastatur-Liebhaber wohl oder übel darauf angewiesen, ständig zwischen Tastatur und Maus hin- und her zu wechseln. Das allein kann zur Verwirrung beitragen, denn mit der Maus verschiebt man den Fokus der Eingabe allein schon durch das Bewegen des Mauszeigers – eine falsche Bewegung und man ist im falschen Feld. Zudem erfolgt die Mauseingabe über das so genannte Auswahlrad, ein kreisförmiges Menü, über das man die neun Ziffern auswählen oder löschen kann. Daran ist an und für sich nichts Schlimmes, nur leider wird dieses Auswahlrad jedes Mal mit einer nervigen Einblende-Animation angezeigt, die etwa eine halbe Sekunde dauert. Das klingt zwar nicht viel, aber wenn man das Spiel länger spielt und bei jeder Eingabe nicht sofort loslegen kann, sondern erstmal auf diesen Kopfschmerz erregenden Verwischungs-Effekt starren muss, wird es absolut nervtötend und lenkt außerdem vom Spiel ab.

*Nicht genug getestet?*
Auch ansonsten lässt noch an mehreren Stellen die Benutzerfreundlichkeit etwas zu wünschen übrig. Das Tragische ist wohl, dass dieses Programm eigentlich sehr gut angedacht war (z.B. finde ich die verschiedenen Eingabe-Möglichkeiten über Maus und Tastatur prinzipiell eine ziemlich gute Idee), aber danach nicht gründlich genug auf Fehler und kleinere Nervigkeiten getestet wurde, bevor der Hersteller es auf den Markt geschmissen hat. Sonst wäre wohl jemandem aufgefallen, dass es vielleicht keine so gute Idee ist, ständig und überall nachzufragen; sei es beim Erstellen eines neuen Kakuros („Wollen Sie w i r k l i c h nicht speichern?“) oder zweimal (!) beim Schließen des Programms. Sehr undurchdacht auch ist auch, dass man die Kakuros immer Feld für Feld so ausfüllen muss, dass sie mit der vom Programm errechneten Musterlösung übereinstimmen. Die meisten Kakuros haben nämlich mehr als eine korrekte Lösung – und wenn man nicht zufällig die vom Programm gewollte erwischt, kann man das Rätsel nicht richtig beenden und sich nicht in die Highscore-Liste eintragen.

*Zu viele Bugs*
Alles in allem hat das Programm für meinen Geschmack noch zu viele Bugs. Die unverbindliche Preisempfehlung (9,99 Euro) würde ich auf keinen Fall dafür bezahlen. Inzwischen habe ich es schon bis auf 3 Euro runtergesetzt gesehen; das ist zwar eher ok, aber im Zweifelsfall würde ich eher ein anderes Programm kaufen und darauf hoffen, dass das Spiel dort besser umgesetzt wurde.

*Etrschienen bei: Pepper Games*

Autorin / Autor: zachanassian - Stand: 15. Januar 2008