„Klapp-Papp“: Klappstuhl aus Papprollen

Beitrag der Glemstalschule in Schwieberdingen (Internationaler Bund)

Wir sind 7 Schüler der Glemstalschule in Schwieberdingen zwischen 13 und 15 Jahren und gehen dort in die 7. und 8. Klasse. Unsere Schule ist eine Gemeinschaftsschule im Ganztagesbetrieb. Dort haben wir auch Nachmittagsangebote, wie z.B. unsere Glemstalwerkstatt. Dort haben wir uns mit dem Thema Upcycling „Aus Alt mach Neu“ beschäftigt.

Entstehung und Umsetzung der Projektidee

Zusammen mit unseren zwei Betreuern haben wir uns in einem vorherigen Projekt schon mit dem Thema Upcycling beschäftigt. Für diesen Wettbewerb haben wir uns nach neuen Ideen umgesehen und zunächst im Internet verschiedenes recherchiert. Wir kamen dann durch Brainstorming auf die Idee, einen Stuhl zu entwerfen. Zunächst sollte dieser aus Paletten bestehen, doch diese erwiesen sich dann eher als unhandlich, und außerdem konnten wir diese nicht kostenfrei erwerben. Auf der Suche nach einem geeigneten Material kam unser Betreuer auf Papprollen. Diese sind zum einen sehr stabil und zum anderen auch kostenlos verfügbar.
Jeder von uns sollte dann eine Skizze für den Papprollenstuhl entwerfen und seine Idee anschließend der Gruppe präsentieren. Wir entschieden uns dann für eine Variante des Papprollenstuhls mit Sonnenschirmhalter und Auflage.

Nach einem ersten Modell unseres Betreuers brachten wir gemeinsam Verbesserungsvorschläge an. Dabei lernten wir, dass es von der eigentlichen Idee über die Planung bis zur Umsetzung einiges an Zeit braucht, da man das Geschaffte auch immer wieder prüfen und kontrollieren musste.

*Folgende Arbeitsschritte waren dann schlussendlich für den Stuhl mit seiner Auflage notwendig*
1. Ausmessen der Papprollen
2. Zusägen der Papprollen (dies geht bedeutend leichter als Holz)
3. Größere Papprollen mit Papier und kleinen Papprollen verstärken (zur besseren Stabilität)
4. Einzeichnen der Stellen zum Bohren
5. Löcher Bohren mithilfe eines Akkuschraubers mit Lochsäge
6. Papprollen zusammenstecken
7. Zur besseren Stabilität Papprollen an den vier Ecken verschrauben
8. Füße in Blechdosen einbetonieren
9. Stuhl gesamt zusammenstecken
10. Stuhl lackieren
11. Alte Schaumstoffmatratze zurechtschneiden
12. Bezug für die Matratze nähen
13. Löcher an die Füße bohren und kleine Stöckchen hineinstecken zur besseren Stabilität
14. Gurte anbringen

*Materialliste* (größtenteils gebrauchte und somit kostenlose Materialien)
- Kleine und große Papprollen aus dem Stoffladen
- Altpapier zur Füllung der Papprollen
- Gewindestangen mit Muttern
- 4 Konservendosen
- Beton mit Wasser gemischt
- Alte Schaumstoffmatratze
- Stoffreste
- Kleine Bambusstöcke zur besseren Stabilität
- Zwei ausgediente Spanngurte
- Lack

Der Stuhl ist dabei sehr stabil und hält eine erwachsene Person locker aus. An dem Stuhl kann man auch ideal einen Schirm stecken. Weitere Ideen, die wir leider nicht mehr umsetzen konnten, sind ein Getränkehalter und eine extra Ablage für die Füße, selbstverständlich auch aus Papprollen. Mithilfe der Gurte kann man das Rückenteil auch verstellen und in die für sich ideale Position bringen.
Zum besseren Transport ist der „Klapp-Papp“ selbstverständlich auch klappbar. Die Papprollen sind ein stabiles und zugleich leichtes Material. Neben dem Stuhl sind sicherlich auch andere Möbel wie beispielsweise ein Beistelltisch denkbar und würden die Kollektion des „Klapp-Papp“ ideal ergänzen.

Ökologischer Nutzen

Die geeigneten Papprollen bekamen wir von zwei Stoffläden aus der Region. Dort fallen die Papprollen als Abfallprodukt an und landen normalerweise im Müll. Für den Papprollen-Stuhl fällt auch kein Klebematerial an, was ihn somit allein von den Materialien ökologisch macht. Er wird nur an wenigen Stellen verschraubt.
Wenn der Stuhl ausgedient haben sollte, kann man die Papprollen entweder an Kindereinrichtungen zum Basteln weitergeben oder diese regelrecht entsorgen. Wenn die Papprollen nicht weiter bearbeitet werden (ohne Lackierung), kann man sie auch gut als Anzündmaterial verwenden.

Hier geht es zur Wettbewerbsausschreibung