Architektur-Modellbau aus Gelbe-Tonne- und Papiermüll

Beitrag vom GK 12 Kunst der Robert-Jungk-Oberschule, Berlin

Entstehung und Umsetzung der Projektidee

Unser Grundkurs Kunst 12 hat sich im 2. Semester mit Architektur beschäftigt. Dabei ist es notwendig, Modelle zu bauen. Da das Thema UTOPIE war, drehten wir den üblichen Entwicklungsweg um. Nach dem wir uns den Film „Metropolis“ angeschaut hatten, begannen wir sofort mit dem Bau unserer Häuser, und zwar aus Müll. Die sonst vorangehenden Grundrisszeichnungen fertigten wir erst nach dem Bau der Häuser an.
Das Nutzen von Müll als Bau-Material hatte zwei Gründe: Zum einen sind Kappa-Platten, das klassische Modellbau-Material, sehr teuer und nach Gebrauch selbst Müll. Somit ist es ressourcenschonend, Modelle aus bereits vorhandenem Müll zu bauen. Zum anderen haben wir den Müll als Ideengenerator genutzt, um wirklich phantasievolle, utopische Häuser zu bauen.
Zuerst standen wir also vor einem großen Haufen Papier- und Gelbe-Tonne-Müll. Diesen fügten wir auf einer gegebenen Grundfläche (dem Deckel einer A4-Papierkiste) zu hausähnlichen Gebilden zusammen. Dafür nutzten wir Heißkleber. Die einzige Einschränkung war, dass wir den Maßstab 1:30 beachten sollten.
Wir arbeiten in Gruppen von jeweils drei bis vier SchülerInnen. Wir nutzten die gegebenen Materialien, einige brachten noch zusätzlich alte Obstkartons, Milchkartons oder Alufolie mit. Während der Arbeit überlegten wir, wofür unsere Häuser nutzbar sein könnten, ob es Wohnhäuser, Geschäftshäuser oder Verwaltungsgebäude sein sollen. Wir überlegten, ob das Haus Treppen und/oder Fahrstühle hat, und wir entschieden, wie viele Menschen die Häuser nutzen können. Einige Gruppen entschieden sich, ihre Häuser farblich zu gestalten, andere entschlossen sich, die Ausgangsmaterialien sichtbar zu lassen.
Das Bauen aus Verpackungsmüll hat uns inspiriert, da wir erst einmal völlig frei experimentieren konnten. Die Formen haben selbst Ideen generiert, z.B. die Bürotürme aus Milchkartons für den Bürokomplex „Havva-Jessica-Kajal-Inc.“, die Terrassen aus Papierdeckeln des „Hotels Titanic“ (Niko, Maksim, Szymon), das Treppenhaus aus einer Quarkschachtel für das „Studentenwohnheim“ (Amelie, Amija, Sophia), das Tor aus einer Klebebandrolle für „modern society“ (Arif, Hasan, Dogan und Oliver). Natürlich mussten wir auch mit Rückschlägen zurechtkommen, z.B., als das Haus von Arif, Hasan, Dogan und Oliver zusammenbrach und nur notdürftig geflickt werden konnte (und erst damit seinen Titel „modern society“ gewann).
Erst nach dem Bau der Häuser zeichneten wir Grundrisse für unsere Häuser sowie Ansichten in Zweipunktperspektive. Obwohl „modern society“ von Arif, Dogan, Hasan und Oliver nach ihrer eigenen Einschätzung misslungen war, konnten sie hier wieder sinnvoll mitarbeiten. Die Zeichnungen waren eine große Herausforderung, da wir ja sehr komplizierte Gebilde erbaut hatten. Im weiteren Verlauf des Semesters werden wir unsere Häuser als Kulisse für einen Kurzfilm nutzen.
Unsere Geschäftsidee besteht darin, Architekturbüros diese viel Spaß bereitende und gleichzeitig ressourcenschonende Art der Ideenentwicklung vorzuschlagen. Natürlich ist sie auch wunderbar von Schulklassen nutzbar, sogar in der Mittel- und Grundstufe. Mit diesem Modellbau aus Müll lässt sich nicht nur kreatives Arbeiten, sondern auch räumliches Vorstellungsvermögen entwickeln. Die verschiedenen zeichnerischen Darstellungsarten können anhand der Modelle geübt werden, und man kann eben auch einen Film darin drehen.

*Ökologischer Nutzen:*
Um zukünftige Bauten zu visualisieren ist es notwendig, Modelle zu bauen. Anhand des Modells können die Ideen verbessert und konkretisiert werden. Sowohl SchülerInnen im Architektur-semester, als auch ArchitekturstudentInnen und professionelle ArchitektInnen müssen regelmäßig Modelle bauen. Das Nutzen von Müll als Bau-Material ist ressourcenschonend, denn klassische Modellbau-Materialien wie z.B. Kappa-Platten, sind teuer und nach Gebrauch selbst Müll. Insofern besteht der ökologische Nutzen darin, Modelle aus bereits vorhandenem Müll zu bauen.





Welche Gebrauchsgüter wurden verwendet, wie wurden sie bearbeitet, was entstand daraus?

Der GK 12 Kunst hat im Architektursemester als Material zum Modellbau Gelbe-Tonne-und Papiermüll genutzt. Dieses Material hat die SchülerInnen zu Ideen inspiriert, die mit Kappa-Platten, dem üblichen Modellbaumaterial, wahrscheinlich nicht entstanden wäre. Außerdem haben wir auf diese Weise viel Material gespart, denn Kappa-Platten sind nicht nur teuer, sondern nach Benutzung einfach nur Müll, der nicht einmal in der Gelben Tonne landen kann.

Beteiligte

Havva Demir (17), Kajal Dua (20), Jessica Kobelt (18), Niko Buchmann (17), Maksim Rimarczuk (19), Szymon Szewczyk (19), Amelie Erlewein (18), Sophia Märker (18), Amija Oed (18), Arif Alamgir (17), Dogan Can Dogan (20), Hasan Gökmen (18), Oliver Molkenthin (17)

Ökologischer Nutzen

Um zukünftige Bauten zu visualisieren ist es notwendig, Modelle zu bauen. Anhand des Modells können die Ideen verbessert und konkretisiert werden. Sowohl SchülerInnen im Architektur-semester, als auch ArchitekturstudentInnen und professionelle ArchitektInnen müssen regelmäßig Modelle bauen. Das Nutzen von Müll als Bau-Material ist ressourcenschonend, denn klassische Modellbau-Materialien wie z.B. Kappa-Platten, sind teuer und nach Gebrauch selbst Müll. Insofern besteht der ökologische Nutzen darin, Modelle aus bereits vorhandenem Müll zu bauen.

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Autorin / Autor: GK 12 Kunst der Robert-Jungk-Oberschule